Gelsenkirchen. Die Volksbank Ruhr-Mitte, ein Fach-Institut und die Arbeitsagentur bieten Schülern eine Potenzialanalyse zur Berufswahl. 70 Pennäler des Schalker Gymnasiums und 42 Schüler der Gesamtschule Buer Mitte haben mitgemacht, um ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen zu lernen.

Mit Riesenschritten geht es aufs Abitur zu, aber was danach passieren soll, wissen die wenigsten Schüler. Studieren, aber was, doch besser eine Ausbildung, aber welche? Gegen die weit verbreitete Orientierungslosigkeit wollen die Volksbank Ruhr Mitte und der Gründer des Instituts für Bildungs- und Karriereberatung zusammen mit der Arbeitsagentur jetzt gezielt angehen.

70 Pennäler des Schalker Gymnasiums und 42 Schüler der Gesamtschule Buer Mitte haben sich einer Potenzialanalyse unterzogen, um ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen zu lernen. „Gut anderthalb Jahre vor dem Abitur müssen sich die Schüler unbedingt mit ihrer Zukunft beschäftigen, denn sie haben keine Schonfrist mehr wie frühere Generationen“, betont Lutz Thimm, der das Bildungsinstitut vor zehn Jahren gegründet hat.

"Ratlosigkeit dominiert"

„Früher, da hatte man durch den Wehr- oder Zivildienst noch eine Zeitspanne, in der man sich überlegen konnte, welche berufliche Richtung man einschlagen wollte. Heute fällt das weg und die Ratlosigkeit dominiert“, sagt Jens-Peter Polleit, Leiter der Personalbetreuung bei der Volksbank Ruhr Mitte, in dessen Aufgabengebiet auch die Ausbildung fällt.

Lutz Thimm hat mit der Uni Bochum Tests entwickelt, die den Jugendlichen die Orientierung erleichtern. Zunächst müssen sich die Schüler selbst einschätzen. Zum Beispiel, wie kommunikativ bin ich, wo liegen meine Stärken und Schwächen. Danach wird spielerisch in Gruppen ein Thema behandelt, auf das sich die Mitglieder einigen müssen. Diskutiert wird unter anderem über scheinbar skurrile Fragen wie „Schalke und Dortmund wechseln die Vereinsfarben“.

"Das Verhalten des Einzelnen wird beobachtet"

„Das Verhalten des Einzelnen wird beobachtet. Bringt er oder sie Ideen ein, wie aktiv geht man ein Problem an, ist man kreativ oder eher passiv, wie verhalte ich mich in der Gruppe?“, schildert Thimm die Vorgehensweise. Außerdem gibt es noch einen schriftlichen Teil mit Klausurcharakter.

Die Erkenntnisse wurden jedem Schüler mitgeteilt. Und zwar einzeln und motivierend. „Hier wird niemand vorgeführt“, betont Thimm. „Wir machen einen Abgleich zwischen der Selbsteinschätzung und der Sicht von außen, geben Tipps, in welche Richtung es beruflich gehen kann.“