Gelsenkirchen. Beim Automobilzulieferer TRW sind 150 Arbeitsplätze in Gefahr. Die IG Metall setzt für die Belegschaft auf Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung. Die organisierten Arbeitnehmer stimmten Montag über den Schalker Appell ab. Die Kernbotschaft: „Keine Entlassungen. Zusammen können wir es schaffen.“

„Keine Entlassungen. Zusammen können wir es schaffen“ — das ist die Kernbotschaft des Schalker Appells, der Montag von den (zu rund 80 %) gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern der TRW Automotive bei einer Mitgliederversammlung in der Evangelischen Kirche an der Freiligrathstraße verabschiedet wurde.

An die 300 Männer und Frauen drängten sich zur Abstimmung im Gotteshaus, schätzt Robert Sadowsky, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall. Der Autozulieferer TRW hat angekündigt, 150 von rund 690 Stellen zu streichen und will sich damit für Absatzrückgänge in der Automobilbranche und erwartete wirtschaftliche Einbrüche 2013 rüsten. Für 60 Zeitarbeiter sind bereits die Verträge ausgelaufen.

Am Mittwoch beginnen Mahnwachen

„Wir werden das nicht widerstandslos hinnehmen“, macht die IG Metall im Appell deutlich. Bereits in der Vergangenheit hat es bei TRW deutliche Lohn-Einschnitte gegeben. „Seit 2004 bis Ende 2011 hat diese Belegschaft über Ergänzungstarifverträge Sanierungsbeiträge eingebracht und damit dazu beigetragen, dass TRW Schalke heute ein hochmodernes, qualitativ hochwertiges und profitables Werk geworden ist. Viele von uns sind in dieser Zeit an die Grenzen der Belastbarkeit gestoßen“, auch weil sie „trotz Beschäftigung bei TRW zu Sozialhilfeempfängern wurden“.

Nun solle der geleistete Sanierungsbeitrag nachhaltig „zur Sicherung unserer Arbeitsplätze eingesetzt werden“, fordern die Metaller und wollen bewährtes Instrumentarium zum Erhalt der Arbeitsplätze eingesetzt wissen: „Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung auf bis zu 30 Stunden in der Woche“, je ein Drittel des „entstehenden Lohnausfalles soll auch vom Unternehmen und der Politik getragen werden.“ Mittwoch beginnen vor dem Betrieb Mahnwachen.