Gelsenkirchen. . Dem Aufruf der IG Metall Gelsenkirchen/Gladbeck zum Warnstreik folgten Freitag rund 1000 Beschäftigte. Es war ein kämpferischer Start in den Tag, den die Gelsenkirchener und Gladbecker Metaller zelebrierten. Sie protestierten u.a. für 6,5 Prozent mehr Lohn und die Verbesserung der Leiharbeit.
Arbeitskampf statt Frühschicht bei Küppersbusch, Montanhydraulik oder TRW und Vaillant: Es war ein kämpferischer Start in den Arbeitstag, den die Gelsenkirchener und Gladbecker Metaller Freitag zelebrierten. Um 6 Uhr trafen sie sich zum Warnstreik und demonstrierten vor allem eins: Masse. Rund 1000 Teilnehmer folgten dem Aufruf der Gewerkschaft zum Ausstand. „Grandios. Mit so einer Beteiligung hätten wir nicht gerechnet“, gesteht Robert Sadowsky, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall. „Komplette Freischichten und Nachtschichten sind mitgelaufen.“
Die fünfte Tarifverhandlung mit den Metallarbeitgebern blieb aus Sicht der Gewerkschafter ohne verhandelbares Angebot. „Nichts zu unserer Forderung nach Verbesserung der Leiharbeit. Nichts zur festen Übernahme der Auszubildenden. Und zum Angebot, die Entgelte um 3 % für 14 Monate zu erhöhen kann ich auch nur sagen: Die Arbeitgeber haben nichts verstanden“, sagt Sadowsky. Dabei sei es gerade dieser Themen-Dreiklang, der die Belegschaften beschäftige und in großer Zahl zum Protest auf die Straße treibe. „Wegen der qualitativen Fragen ist ihnen klar: Es wird keine gesetzlichen Verbesserungen geben, wenn wir nicht tariflich was vorlegen.“ Es gehe eben „nicht nur ums Geld“, glaubt Sadowsky – auch wenn die Reallohnentwicklung der letzten Jahre und die Forderung nach 6,5 % mehr Lohn eine starke Motivation für die Metaller sind.
Von Küppersbusch an der Fürstinnenstraße zum Musiktheater führte der Demo-Zug zu Reden und Streikfolklore. Hyco Fänger stimmte musikalisch beim Warnstreik ein – Steigerlied und den Bots-Klassiker „Was wollen wir trinken“ inklusive. Am 11. Mai ist die nächste Verhandlungsrunde. Dann, glaubt Sadowsky, „wird es richtig Ernst.“