Gelsenkirchen. . Man sieht es erst auf den dritten Blick, aber langsam kehrt tatsächlich Leben zurück auf die Brache in Bulmke, auf der bis vor acht Jahren der Schalker Verein produzierte. 6000 Arbeitsplätze werden hier sicher nicht wieder entstehen. Aber ein paar neue soll es schon geben.
Mehr als acht Jahre ist es her, dass am Schalker Verein in Bulmke die Lichter ausgingen. Aus der ehemaligen Industrieperle mit 6000 Arbeitsplätzen wurde vom einen auf den anderen Tag eine riesige, tote Industriebrache. All das ist Geschichte, denn so langsam aber sicher, kehrt Leben auf den Schalker Verein zurück. Am Donnerstagnachmittag machten sich rund 30 Gelsenkirchener Bürger davon beim Stadtteilspaziergang ein Bild.
Ingo Stapperfenne, Projektleiter im Referat Stadtplanung, führte die interessierten Besucher über das rund 100 Hektar große Gelände. „Die Europastraße, die das Areal erschließt, wird im kommenden Jahr an die Ostpreußenstraße angeschlossen. Die gesamte Untergrundaufbereitung des Schalker Vereins West ist fertig“, erklärte Stapperfenne auf dem Rundgang.
Handwerksbetriebe sollen kommen
Und jede Menge weiterer guter Nachrichten hatte er für die Bürger noch im Gepäck auf dem Marsch durch Matsch und Pfützen. Zugegeben, es gehört schon viel Fantasie dazu, sich auf diesem Gelände die Ansiedlung von Betrieben, Industrie und Wohnhäusern vorzustellen, trotzdem, die Konturen werden immer deutlicher. „Ich kann die Menschen verstehen, die sagen, dass sich hier nichts tut. Denn baulich wird sich das Gelände aus der Mitte heraus entwickeln, so dass man in das Gelände hinein muss, um mehr zu sehen“, so Stapperfenne.
Rund um das Sicherungsbauwerk, auf dem einmal ein Aussichtspunkt entstehen soll, sollen sich mehrere Betriebe ansiedeln, die die geplante angrenzende Wohnbebauung nicht beeinträchtigen sollen. „Wir denken hier an kleinere Handwerksbetriebe, spezialisierten Großhandel, Import- und Export-Betriebe und vielleicht Veranstaltungsagenturen“, erklärte der Projektleiter. Ferner gebe es drei bis fünf Unternehmen, die mit weit größeren Flächen planen. „Wir hoffen, 40 bis 50 neue Arbeitsplätze schaffen zu können.“ Das klingt im Vergleich zu den 6000, die es auf dem Gelände einmal waren, wenig, die gemischte Nutzung des Geländes passt aber in die Zeit.
So kommt auch dem Naherholungswert entscheidendes Gewicht zu. „Schon heute wird die Biker-Strecke hinter dem Erz- und Koksbunker gut angenommen und wir hoffen auch mit der Rollsportanlage an der Stelle der alten Hochöfen viel Publikum zu bekommen.“ Die alten Fundamente (Elefantenfüße) sind mit eingearbeitet. Außerdem sei der Bunker ein Magnet für Künstler und kreative Köpfe.