Gelsenkirchen.
Über die Hälfte seines Lebens ist Ernst Otto Glasmeier bereits in der SPD aktiv. Vor genau 50 Jahren ist der 91-Jährige der Partei beigetreten, hat viele hitzige Debatten und Machtkämpfe miterlebt. Die Bulmker SPD bedankte sich am Sonntag für seine jahrzehntelange Mitgliedschaft und Treue.
Neben SPD-Urgestein Ernst Otto Glasmeier ehrte Oberbürgermeister Frank Baranowski außerdem Christiane Wendt (10 Jahre Mitgliedschaft), Tanja Schreiber, Dieter Borutta, Annemarie Schultz, Dietmar Dieckmann (alle vier 25 Jahre bei der SPD) und Hans Engemann und Manfred Szurowski (beide 40 Jahre lang Mitglied). Bei einem gemütlichen Frühstück im Awo-Seniorenzentrum in Bulmke-Hüllen wurde die Jubilar-Ehrung zelebriert, SPD-Mitglieder und weitere Gäste konnten sich über bewegte Zeiten und gemeinsame Erlebnisse aus den vergangenen Jahren austauschen.
„Hat Willy-Brandt die unterschrieben?“
Für die Jubilare gab es zum Dank eine Urkunde, eine Brosche und einen Gutschein für ein Sektfrühstück im Café Villa an der Bulmker Straße. „Hat Willy-Brandt die unterschrieben?“, fragte Ernst Otto Glasmeier lachend, als Oberbürgermeister Frank Baranwoski ihm die Urkunde zur 50-jährigen Mitgliedschaft überreichte. Mit seinen 91 Jahren ist er immer noch fit und zu frechen Sprüchen aufgelegt. „Das macht die Parteiarbeit“, scherzte die Runde.
Eingetreten im Jahr 1962 zunächst in die SPD-Schalke, wechselte Ernst Otto Glasmeier nach seinem Umzug nach Bulmke-Hüllen in den 70er Jahren zur Bulmker SPD. Über zwei Wahlperioden hat er für die Genossen im Rat gesessen, sich vor allem kommunal- und kulturpolitisch engagiert. „Ich hatte in der Zeitung davon erfahren, dass die SPD mich für die Ratsvertretung nominiert hat. Keiner hat mir vorher Bescheid gesagt“, erinnerte sich Ernst Otto Glasmeier.
Nächstes Projekt schon geplant
Sein größtes Anliegen war immer der Städtebau. Ernst Otto Glasmeier zählt zu den wohl bekanntesten Gelsenkirchener Architekten. Die Liste ist lang: Für die Sparkasse oder das Sozialwerk St. Georg wurde Glasmeier tätig, das Schalker Gymnasium und die Gerhart-Hauptmann-Realschule wurden nach seinen Entwürfen gebaut und auch das Awo-Zentrum an der Grenzstraße hat er mitgestaltet. Als langjähriger Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in Gelsenkirchen machte er sich stark für die Städteentwicklung im Ruhrgebiet.
Ein anderes Thema, das Ernst Otto Glasmeier immer bewegt hat, ist die Kunst. Sein nächstes Projekt hat der 91-Jährige auch schon im Kopf. Er plant eine Neuauflage der „Zero“-Ausstellung – zur Not auch im eigenen Wohnzimmer…