Gelsenkirchen. Bundespolitiker des Unterausschusses für Regionale Wirtschaftspolitik besichtigten Mittwoch auf ihrer Gelsenkirchen-Tour Förder-Projekte und Orte des Strukturwandels. Die Fahrt führte vom Wissenschaftspark in Ückendorf über Schalker Verein und Graf Bismarck bis zum Nordsternpark.
Hoch oben auf dem Nordstern-Turm, nah am Herkules-Hintern und weit entfernt von Halden, Türmen und Tetraeder, fällt der Satz, der die (immer noch übliche) Überraschung von Menschen ohne Revierbezug ausdrückt: „Erstaunlich, wie grün das hier ist.“
Diesmal kommt er aus Politiker-Mund. Neun Bundestagsabgeordnete sind Donnerstag auf Stippvisite in der Stadt. Und in der Vivawest-Zentrale endet mittags ihre Tour, die morgens im Wissenschaftspark begonnen hatte und über die Stationen Schalker Verein und Graf Bismarck nach Horst führte.
Gediegen arbeiten
Unterwegs sind Mitglieder des Bundestags-Unterausschusses Regionale Wirtschaftspolitik. Es geht um die Folge von wirtschaftspolitischen Entscheidungen, um den Strukturwandel in der Region, um den Einsatz von Fördermitteln, um das schwierige Geschäft der Flächen-Revitalisierung und Neunutzung von Industriebrachen. Und es geht auch darum zu zeigen, wo es weiteren Bedarf gibt, welche Projekte angeschoben sind und weitere Mittel benötigen.
Durch Ückendorf und über die Bochumer Straße hat deswegen auch die Route bei der Tour geführt, die entsprechend vom städtischen Wirtschaftsförderungsdezernenten Joachim Hampe begleitet wird. Förderung nicht nach Himmelsrichtung, sondern nach Bedürftigkeit – dieser Anspruch der Gelsenkirchener Stadtspitze wird an diesem Tag mit Eindrücken vor Ort unterfüttert.
Die Zeche hat sich gewandelt
Die lokalen Bundestagsabgeordneten Ingrid Remmers (Die Linke) und Joachim Poß (SPD) sind beim Vivawest-Rundgang dabei. Für Poß ist es quasi ein Heimspiel. Als Nordstern noch förderte, ist er hier bereits als Besucher mehrfach eingefahren, erzählt er. Die Zeche hat sich zum architektonisch herausragenden Büro-Arbeitsplatz gewandelt.
„Trotz aller Skepsis zu Beginn: Hier ist ein offener, schöner Arbeitsort entstanden. Am Anfang brauchte es noch viel Vorstellungskraft bei dem Gedanken, dass hier mal mehrere 100 Leute komfortabel und gediegen arbeiten können“, sagt Marie Mense. Bei Vivawest ist sie zuständig für die Unternehmenskommunikation. „Es ist hoch interessant hier zu sein und so ein intensives Bild zu bekommen“, sagt der Unterausschuss-Vorsitzende Stephan Mayer (CSU). Und: „Wir wollen die regionale Wirtschaftsförderung aufrecht erhalten. Es gibt Bedarf dafür.“
Herkules aus der Luft