Gelsenkirchen. Mitten im Ruhrgebiet liegt ein Gebirge, das es vor einigen Jahrzehnten noch gar nicht gab: Die Halden und Deponien mit den Abfällen der Montanindustrie bilden mittlerweile eine beachtliche Bergwelt. Ein Ausflug zu den Nordsternhalden in Gelsenkirchen.

Die beiden als Halden zu erkennenden Erhebungen auf dem Nordsterngelände sind nur noch Reste dessen, was hier einst an Bergematerial lagerte. Nordstern war schließlich kein kleiner Pütt. Erst 1993 wurde die Zeche dicht gemacht und schon 1997 wieder ganz fein herausgeputzt: als Gelände der Bundesgartenschau, das natürlich auch vielen Gästen von außerhalb imponieren sollte.

Die sahen, neben vielen landschafts- architektonischen Inszenierungen, auch zwei Haldenkörper auf dem Gelände der Zeche, die vor allem Deko-Funktionen haben. Unmittelbar südlich der Zechenschächte erinnert ein streng geformter, spitzer Hügel mit sechs Ecken sehr an die frühen Kegelhalden.

Durch seine unsymmetrische Grundfläche wirkt die Halde aus manchen Blickwinkeln fast wie eine Pyryamide. Die Begrünung ist spärlich, nach oben wird der Hügel fast kahl.

Halde hat Zechensiedlung begraben

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Was aber einem recht ordentlichen Rundumblick zugute kommt, den man von der kleinen Plattform auf seinem Gipfel hat. Hinauf führt eine Treppe, die aber den Kindern offenbar nicht so viel Spaß macht wie die Rutschpartie über eine der Haldenkanten. Die allerdings ist nicht ohne Risiko! Einst wurde diese Halde einfach über den Teil einer Zechensiedlung gekippt, Anfang der 1950er Jahre standen hier, an der Verlängerung der Blumenstraße, noch Häuser.

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Ihre Nachbarhalde hat in der jüngeren Vergangenheit zumindest keine Siedlung begraben. Die Halde unmittelbar neben der Emscher ist üppig und recht urwüchsig bewachsen. Auf Schotterwegen kann man hier ein wenig hinaufspazieren. Die Sicht ist allerdings stark eingeschränkt. Am Nordrand der Halde steht ein kleines Felsmassiv.

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Es ist durch und durch künstlich, was man ihm auch ansieht. Nichtsdestotrotz sind die Felsen ein beliebter Treff: für geübte Kletterer und interessierte Anfänger, die aber nur unter Anleitung und Aufsicht „in den Berg“ dürfen.