Gelsenkirchen. Aus Sicht der IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU) droht die Energiewende zu scheitern: Das geplante Aus für den Steuerbonus bei der energetischen Gebäudesanierung kommt ihrer Ansicht nach einem energiepolitischen Desaster gleich. Denn die energetische Sanierung sei das Fundament der Energiewende.
Die Energiewende drohe zu scheitern, meint die IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU): Das geplante Aus für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung kommt ihrer Ansicht nach einem energiepolitischen Desaster gleich.
„In Gelsenkirchen gibt es viele Gebäude, die in die Jahre gekommen sind und mit Blick auf den Energieverbrauch modernisierungsbedürftig sind. Ohne den Steuerbonus wird es nicht gelingen, den Bestand in den kommenden Jahren umweltgerecht zu sanieren und zukunftsfähig zu machen“, sagt Susanne Neumann, Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbands Emscher-Lippe-Aa.
Fehlender Anreiz
Hintergrund ihrer Kritik ist die Absicht der Bundesregierung, auf die vorgesehene steuerliche Förderung von Modernisierungsmaßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs zu verzichten. „Seit einem Jahr liegt der Gesetzentwurf fertig auf dem Tisch. Bund und Länder konnten sich bislang nicht darüber verständigen, wie das Programm für Hausbesitzer gegenfinanziert werden soll“, so Neumann.
Für die IG BAU-Bezirksvorsitzende ist die energetische Gebäudesanierung das Fundament der Energiewende. Neumann: „Viele Hauseigentümer haben auf den von der Bundesregierung angekündigten Steuerbonus gesetzt. Wenn der Anreiz fehlt, werden die meisten auf eine Sanierung verzichten.“
Verlierer in Gelsenkirchen seien neben Hausbesitzern auch Mieter, die in ungedämmten Wohnungen steigende Energiekosten bezahlen müssten. Ebenso die Beschäftigten in den Handwerksbetrieben. Für sie werde der „Jobmotor energetische Gebäudesanierung“ regelrecht abgewürgt. Nach Angaben der IG BAU wurden im ersten Halbjahr im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms der KfW in Gelsenkirchen gut 290 Wohnungen energetisch saniert.