Gelsenkirchen. Die Osthoffs waren die ersten, die in das Graf-Bismarck-Quartier zogen. Im September 2011 feierten sie den Baubeginn, im März bezogen sie ihr Fertighaus. Mittlerweile hat die Familie neun Nachbarn.

Das Wasserspiel plätschert, die Gartenbeleuchtung ist installiert, die Vogeltränke ist gefüllt. Korbstühle stehen neben Terrakotta-Töpfen auf der Terrasse, davor macht sich sattgrüner Rasen breit. Zum Nachbarn nimmt ein Sichtschutzzaun den Durchblick, davor haben ein paar kleine Obstbäume Platz gefunden. Schöne neue Welt.

Zwischen Kräuterbeet und Rankgitter haben sich die Osthoffs in den Sommermonaten ihre persönliche Garten-Oase geschaffen – und das perfekte Außenambiente für ihr neues Heim. Das steht an einer Adresse, mit der sich Paketzusteller und Dienstleister noch schwer tun. Der Karl-Arnold-Weg ist bislang vornehmlich auf Bauplänen verzeichnet. Er liegt mitten im Neubaugebiet Graf Bismarck. Und die Osthoffs sind hier so etwas wie Pioniere auf alter Industriebrache.

Unverbaubare Südwest-Sicht

Die Familie gehörte zu den ersten, die Baugrund erwarb und mit dem Neubau ihres Hauses begann. Und Heike (51) und Wolfgang (52) Osthoff mit Tochter Romina (17) waren schließlich die ersten, die das neue Wohnquartier bezogen. Cindy (22), die ältere Tochter, ist schon flügge und wohnt in den eigenen vier Wänden.

Für ein Pultdachhaus in Fertigbauweise entscheiden sich die Bauherren – rund 150 Quadratmeter Wohnfläche auf 540 Quadratmeter Grund, mit Garage und Geräteraum, mit gutem Energiewert, eigener Photovoltaikanlage auf dem Dach, mit einer Luft-Wärmepumpe, die alle zwei Stunden im Haus die Luft austauscht, die im Sommer kühlt und jetzt wärmt. Und die den Staub aus dem Haus zieht. Nicht unwichtig für Allergiker. Gediegen-gemütlich haben es sich die Osthoffs gemacht. Ein eigenes Reich mit kleinem Schlafzimmer und Wohnraum hat Romina. „Ich habe mich klar gegenüber früher verbessert“, findet die 17-Jährige. Das gilt wohl nicht nur für sie.

Die Lage des Hauses war entscheidend

Der Gartenzaun trennt das Terrain von einer Wiese, die laut Planung Freifläche bleiben soll. Das war ein entscheidendes Kaufkriterium für die Osthoffs, die bis dato im Haverkamp ein Reihenhaus bewohnten. „Ich kannte das Gelände Graf Bismarck schon als Kind. Irgendwann sind wir mit dem Rad unterwegs gewesen und haben das Vermarktungsschild von NRW.urban gesehen. Wir haben uns beworben und früh ein Grundstück reserviert. Wir wollten aber genau diese Fläche wegen der Unverbaubarkeit der Südwest-Seite. man hat hier das Gefühl, dass man nicht in der Stadt wohnt. Hier hat man einen enormen Freizeitwert“, sagt die 51-Jährige. Urban wohnen, nah am Wasser des Kanals, aber dauerhaft mit Blick ins Grüne – das zog nicht nur die Osthoffs an.

„Anfangs war es schon ein bisschen einsam hier. Da ist man auch noch bis zu den Knien im Schlamm versunken“, sagt Heike Osthoff. Wenn sie Dackel-Mischling „Muck“ ausführte, war sie allein im Revier. Spätestens dann, wenn die Bauarbeiter rundum abgezogen waren und abends Ruhe einkehrte im Neubauviertel. Im September 2011 war Baubeginn, am 23. März 2012 stand der Einzug an.

Seither hat sich das Umfeld deutlich verändert. Die Straßen sind über das Provisoriums-Stadium hinaus. Gummistiefel gehören nicht mehr zur Grundausstattung. In allen Stadien des Rohbaus stehen Einfamilienhäuser im Wohnquartier Graf Bismarck. Hier wird eine Grundplatte betoniert, dort die Fassade mit dem letzten Feinschliff versehen. Ein verbindliches Gestaltungsinstrumentarium gibt den architektonischen Spielraum vor. Die Häuser wirken wie aus einem Guss. Neun Nachbarn haben die Osthoffs mittlerweile. Ältere, jüngere, Familien – bunt gemischt. Das Pionier-Dorf wächst rapide.