Gelsenkirchen. Für neun Goldkonfirmanden der evangelischen Apostel Kirchengemeinde schloss sich am Sonntag der Kreis in ihrem religiösen Leben: In einem Festgottesdienst erinnerten sie sich an ihre Konfirmation in der Lutherkirche an der Florastraße.

Das Gotteshaus wurde damals nach dem Krieg neu eröffnet, die Konfirmanden feierten also Premiere. Weniger komfortabel ging es für die Christen zu, die während oder kurz nach dem Krieg eingesegnet wurden.

Auch sie feierten am Sonntag ihre Jubelkonfirmation. „Wir haben sogar Konfirmanden hier, die in der alten Lutherkirche konfirmiert wurden“, sagte Pfarrer Georg Friedrich Stahlhut in seiner Begrüßung. Gleich vier Gemeindemitglieder feierten ihre Gnadenkonfirmation, die an das Fest vor 70 Jahren erinnert.

Ein neuer Lebensabschnitt begann

Neben der Gold- und Gnadenkonfirmation feierten zwei Gemeindemitglieder die Diamantene (60 Jahre) und ein Gemeindemitglied sogar die Eiserne Konformation (70 Jahre). Einen entsprechend feierlichen Rahmen hatte die Apostel Kirchengemeinde in Bulmke für ihre Jubilare geschaffen. Zur Eröffnung des Gottesdienstes zogen die Ehrengäste in die Kirche ein. „Schön, dass sie zu uns gekommen sind, um sich noch einmal segnen zu lassen“, freute sich Pfarrer Stahlhut.

Nach der Abendmahlsliturgie gab es an gleicher Stelle ein Kirchencafé, bei dem sich die Konfirmanden an vergangene Tage erinnerten. „Damals war es noch eine recht autoritäre Zeit, aber wir hatten zum Glück einen sehr menschlichen Pfarrer“, sagt Goldkonfirmand Wolfgang Schmieders über das Jahr 1962. Der 65-Jährige war damals im CVJM aktiv. Für ihn persönlich war die Zeit der Konfirmation mit Aufbruch verbunden. „Es ging vorwärts, der Schulabschluss und ein neuer Lebensabschnitt standen an.“ Während Schmieders im selben Jahr Konfirmation hatte in dem auch die neue Lutherkirche eingeweiht wurde, feierten die älteren Jahrgänge ihren Eintritt in das kirchliche Erwachsenenalter im Gemeindehaus.

Teil der Apostel Gemeinde

Die erste Lutherkirche von 1905, die auch damals schon an gleicher Stelle wie der heutige Neubau an der Florastraße stand, wurde 1942 fast vollständig zerstört. Die Gemeinde blickt ohnehin auf eine lange Tradition zurück: Im Jahr 1984 feierte die Kirchengemeinde Hüllen ihr 100-jähriges Bestehen. Heute ist sie gemeinsam mit den Stadtteilen Bismarck und Ückendorf ein Teil der Apostel Gemeinde. Auch über diese Neustrukturierung wurde diskutiert – bei einem gemeinsamen Mittagessen der Jubelkonfirmanden im Gemeindezentrum im Tossehof.