Gelsenkirchen. Die SPD Heßler diskutierte am Dienstagabend mit Anwohnern über die Verkehrssituation im Bereich Am Maibusch und Fleischerstraße. Bevor in der Bezirksvertretung Mitte eine Entscheidung fällt, wollte man sich ein Stimmungsbild verschaffen und favorisierte Lösungsvorschläge der Anwohner anhören.
Deutlich sichtbar rahmen die Durchfahrt-Verbotsschilder die Fahrbahn im Anfangsbereich der Fleischerstraße ein. Dennoch: Fast jeder zweite Autofahrer steuert sein Auto vom Maibusch aus in diese „verkehrte Einbahnstraße“.
Verkehrt, weil es am anderen Ende der Fleischerstraße kein Einbahnstraßen-Schild gibt. Freie Fahrt in beide Richtungen für Anlieger dieser einzigen Durchfahrt in der ansonsten als Sackgasse abgebundenen Siedlung wird indes geduldet.
Weil es aber bei dieser Gruppe von Fahrern schon lange nicht mehr bleibt und selbst der Bogestra-Nachexpress an Wochenenden den Schleichweg zwischen Hans-Böckler- Straße und Grothusstraße nimmt (und dadurch eine Ampel „spart“ ...), ist das Thema Fleischerstraße ein Aufreger.
SPD sucht ein Stimmungsbild
Das Thema wird über kurz oder lang die Bezirksvertretung Mitte beschäftigen. Zumal bereits in einem Antrag an die Stadt die Freigabe der Fleischerstraße eingefordert wurde. Um sich im Vorfeld ein Stimmungsbild zu verschaffen und zu erfahren, welche Lösungen Anwohner tatsächlich favorisieren, hat die SPD Heßler Dienstagabend zu einer Bürgerversammlung ins Berufskolleg an der Grimmstraße eingeladen. Fragestellung: „Soll der Verkehrsfluss in der Fleischerstraße verändert werden?“
Nach einer Stunde gab es für Stadtverordnete Barbara Filthaus und Bezirksverordneten Roberto Randelli zwar immer noch kein konkretes Bild – zumal, wie Filthaus anmerkte, nur ein kleiner Teil der Betroffenen gekommen war – immerhin aber einen Meinungstrend aus den Reihen der Teilnehmer: Der Ist-Stand soll erhalten bleiben, wenn möglich Maßnahmen zur weitergehenden Verkehrsberuhigung durchgeführt werden. Vorgeschlagen wurden Lkw-Verbotsschilder, Fahrbahnverengung, Spielstraßen-Schild – Hauptsache, Leute an der Durchfahrt hindern.
Hier gibt es keine Haltestelle
Das betonten einige gerade mit Blick auf spielende Kinder in der Siedlung, aber auch vor dem Hintergrund von Lärmbelästigung. Anwohner Ralf Berger beispielsweise sagte am Rande der Versammlung: „Der Nachtexpress muss nicht durch die Siedlung fahren. Hier gibt es ja gar keine Haltestelle.“ Vor über zwei Wochen hat er die Bogestra angeschrieben und das Problem beschrieben. „Freitag- und Samstagnacht wird man stündlich wach, wenn der Bus durchfährt“, sagte er am Dienstagabend. Eine Antwort hat er noch nicht.
Bezirksbürgermeister Detlef Preuß regte im Verlauf des Treffens an, der Verwaltung die Vorschläge der Anwohner zur Prüfung vorzulegen. Was gar nicht nötig wäre, wenn der angekündigte Vertreter der Stadt die Probleme der Anwohner vor Ort gehört hätte. So blieben SPD und Anlieger bei der Diskussion unter sich. Was nicht nur Roberto Randelli ausdrücklich bedauerte: „Es tut uns leid, dass niemand von der Verwaltung da ist.“
Deutliche Hinweisschilder
Das Sackgassen-Schild an der Einmündung Hans-Böckler-Straße/Am Maibusch nebst Tempo 30-Hinweis signalisiert, dass es hier kein Durchkommen gibt. Richtig fährt nur, wer von der Grothusstraße in die Fleischerstraße einbiegt. Und an der Ampel Am Maibusch die Siedlung wieder verlässt.