Gelsenkirchen.
Es sei wohl „ein schlechter Scherz, dass es laut CDU-Ratsfraktion keine Beschwerden über diese Baustelle gibt“. Gemeint ist das 19-Millionen-Projekt Margarethe-Zingler-Platz, wo die Bauarbeiten für einen Komplex mit barrierefreien Altenwohnungen, Büro- und Gewerberäumen sowie einem REWE-Markt und dem Bau einer zweigeschossigen Tiefgarage in vollem Gange sind.
Zitierte Kritik stammt aus dem elf Punkte umfassenden Katalog der Fragen und Beschwerden von Anwohnern des Hauptmarktes, die am Mittwoch im Mittelpunkt der Fragestunde zu Beginn der Bezirksvertretung Mitte standen.
Dringende Bitte der Anwohner – die den AUF-Bezirk Mitte zur Seite haben – ist die Einrichtung einer wöchentlichen Bürgersprechstunde. Wegen vieler Fragen zum Neubau wünschen sie beispielsweise, dass ein Modell aufgestellt wird, dass wegen möglicher Gefährdung von Kindern mehr Warnschilder angebracht werden. Zu zwei Forderungen nahm Rita Kazmierczak vom Referat Stadtplanung Stellung.
Es handele sich um eine private Baumaßnahme, die durch einen rechtskrägftigen Bebauungsplan legitimiert sei, sagte sie. Ergo: „Wir haben keinerlei Handhabe, gegen das Projekt vorzugehen.“ Für Fragen und Kritik stehe der Bauherr (die 8. Grundstücksgesellschaft DSW) zur Verfügung. Der direkte Weg sei schneller und einfacher als der Umweg über die Stadt, so Rita Kazmier-czak. Auch das gewünschte Modell des Gebäudekomplexes könne die Stadt weder anfertigen lassen noch den Bauherrn dazu zwingen. Im Folgenden betonte sie: „Bei uns sind wirklich keine Beschwerden angekommen.“ Sie kündigte aber auch an, es werde einen Termin mit dem Referat Verkehr geben.
Langer Rückstau und Abgasgestank
Zum Thema Verkehr und Umwelt hatte sich Ralf Hermann vom Bürger-Bündnis GE (BBG) nach einer Beschwerde eines Anwohners im Vorfeld der Sitzung ein persönliches Bild vor Ort gemacht. Er bestätigte: „Zu bestimmten Tageszeiten wollen dort so viele Autos durch, dass Stau und Abgasgestank entsteht.“
Was die Frage von Gudrun Wesener nach der politischen Verantwortung für das Hauptmarkt-Projekt anging, so betonte Bezirksbürgermeister Detlef Preuß (SPD): „Wir nehmen unsere Sache hier sehr ernst. Nur, wenn der Bauträger schon am Werk ist, können wir nichts mehr machen.“