Gelsenkirchen.

Das Thema „unechte Einbahnstraße Fleischerstraße“ beschäftigt jetzt die politischen Gremien. Der Verkehrsausschuss fühlte sich am Donnerstag gleich schon mal nicht für eine Bezirksstraße zuständig und verwies die Diskussion an die BV Mitte.

Bereits vor einigen Wochen hatte die WAZ darüber berichtet. Anlass war ein Ortstermin der CDU in Heßler. Inhaltlich ging es für die Christdemokraten um die Abschaffung dieser Regelung für drei Meter Straße, und zwar mit dieser Begründung: Das Einfahrverbot verursache erhebliche zusätzliche Feinstaubbelastungen, weil die motorisierten Anwohner jährlich rund 40.000 Kilometer Umwege zurücklegen müssten, wenn sie Richtung Innenstadt fahren wollten.

Eine direkte Zufahrt ist nicht möglich

In den 1990er Jahren wurde die Fleischerstraße zur unechten Einbahnstraße, damals mit Blick auf die vielen Familien mit kleinen Kindern, die dort lebten. Bewohner halten die Schilder heute für unsinnig, kleine Kinder von damals seien jetzt groß, heißt es. Wer an der Straße „Am Maibusch“ oder im Lerckenshof wohne und sich in Richtung Innenstadt aufmache, könne sich auf eine rote Welle einrichten. Er muss den Umweg über die Hans-Böckler-Allee wählen, wenn er zur Grothusstraße wolle. Denn die direkte Zufahrt über die Fleischerstraße sei nicht möglich. Auf der Nordseite fehlt das Hinweisschild „Einbahnstraße“. Wer dort korrekt einbiegt und sein Fahrzeug wendet, der darf auch in die vermeintlich falsche Richtung weiterfahren. Nur das direkte Einfahren von der Südseite ist nicht gestattet. Deshalb: unechte Einbahnstraße.

Was die Anwohner von dem Verbotsschild halten, dokumentieren sie täglich. Fast alle Autofahrer ignorieren es und wählen konsequent den kurzen Weg zur Grothusstraße.