Gelsenkirchen. In der OGS Martinschule in Gelsenkirchen nahmen Grundschüler acht Tage an einem Film-Projekt teil. Dabei konnten sie vor oder hinter der Kamera Aufgaben übernehmen. Finanziert wurde das Projekt durch die Awo.
Heidi Klum ist verliebt. Verliebt in Luke Skywalker. In den jungen Padawan aus den Star-Wars Geschichten von George Lukas. Doch kaum übergibt er ihr Verantwortung, drückt sie den Knopf, auf den man nie, wirklich niemals drücken darf. Die Folge ist eine Explosion, die die Protagonisten der Star-Wars-Geschichte in eine andere Zeit versetzt. Eine Zeit, in der Türen sich nicht auf Befehl öffnen lassen. Eine Zeit wie diese, unsere Zeit.
Aufgaben vor und hinter der Kamera
Gelandet sind die Figuren rund um Darth Vader und Jedi-Meister Yoda auf dem Schulhof der Martinschule an der Wanner Straße in Bulmke. Und komisch: Sie sind alle klein. Wie Schüler. Doch so verwunderlich ist das nicht, handelt es sich doch nicht um die fleischgewordenen Figuren, sondern um Grundschüler in Kostümen. Sie drehen gerade die letzte Szene ihres Ferien-Filmprojektes „Star Wars: Episode 20 – die Zeitreise“.
„Action“, ruft Jonas (9), lässt die Film-Klappe schnappen und gibt damit das Zeichen für die letzte Aufnahme. Er hat sich gegen das Schauspielern und für das Arbeiten hinter den Kulissen entschieden. „Wir wollten jedem Kind die Chance geben, das zu machen, woran es Spaß hat“, erklärt Projektleiterin Anette Kortens. Das Projekt fand im Rahmen der Ferienbetreuung der Offenen Ganztagsschule (OGS) und in Zusammenarbeit mit dem Bottroper Quest-Media-Filmteam statt.
Kameramann mit Hollywood-Erfahrung
„Die Idee für die Geschichte haben sich die Kinder ausgedacht, wir haben die Szenen entwickelt“, sagt Wayne Gawes von Quest-Media. Weil die Jungs Star Wars und die Mädchen Heidi Klums Topmodel toll finden, war Kreativität gefragt. „Wir haben da viel Comedy reingebracht“, sagt der Kameramann mit Hollywood-Erfahrung. Obwohl er schon mit Größen wie Clint Eastwood und Kevin Costner zusammen gearbeitet hat, ist ihm die Arbeit mit Kindern wichtig – zur Nachwuchsförderung.
Auch an der Martinschule zeigen sich Talente. Eines ist Julina (10). „Sie war der klassische Fall: Sonst schüchtern und zurückhaltend, ging sie voll in der Rolle der schlauen Assistentin von Prinzessin Leia auf“, sagt Kortens, „das war unser Ziel: Selbstbewusstsein fördern.“
"Ich dachte, wir kommen ins Fernsehen"
Ganz anders gibt sich die Drittklässlerin Aylin (9). Sie spielt Prinzessin Leia. Und das voller Inbrunst. „Ich dachte wir kommen ins Fernsehen“, erzählt sie kichernd, „aber auch wenn das nicht so ist, sehen den Film wenigstens unsere Eltern.“ Und schon gibt sie wieder alles, legt eine dramatische Mimik ins glitzernd geschminkte Gesicht und spielt. Drama, Baby, Drama. Models-Coach Bruce Darnell wäre stolz. Ebenso stolz wäre wohl auch Luke Skywalker auf seine jungen Jedis. Möge die Macht auch in der Schule weiter mit ihnen sein.