Gelsenkirchen.

„Ich zeige euch jetzt, wie unterschiedlich Klarinetten klingen können“, sagte Thomas Jüdt und holte die kleinste Klarinette aus seinem Koffer. Die Titelmelodie von „Peter und der Wolf“ wirkte verspielt auf dem kleinen Instrument, bevor seine größere Klarinette zum Einsatz kam. „Fällt euch etwas auf?“, fragte der Musiker. „Die klingt tiefer“, sagte ein Schüler und bekam sofort ein Lob von Jüdt: „Da hast du toll zugehört.“

Thomas Jüdt, der stellvertretende Solo-Klarinettist der Neuen Philharmonie Westfalen, war in die Nordsternschule gekommen, um im Rahmen des Projektes „Musikwerkstatt im Klassenzimmer“ sein Instrument und seinen Arbeitsplatz „Sinfonieorchester“ vorzustellen. Und er hatte reichlich Anschauungsmaterial mitgebracht. „Ich finde es wichtig, als Musiker in die Schulen zu gehen und dadurch Nähe zu meinem Beruf herzustellen“, sagte Jüdt. Und das tat er mit Musik und Leidenschaft.

Der Funke sprang direkt auf die Kinder über, die sofort mit vollem Eifer dabei waren. Mit großen Augen verfolgten die Grundschulkinder, wie Jüdt die 20 Kilogramm schwere und 1,26 Meter lange Bass-Klarinette zusammen baute. Musiklehrerin Cathrin Brenner freute sich über die Begeisterung: „Die Kinder haben im Alltag in der Regel nicht so viele Berührungspunkte mit klassischer Musik.“ Der Schule fehlen die Möglichkeiten, solche Instrumente live zu zeigen. Die Kinder könnten so Funktionen eines Instruments besser nachvollziehen, merkte Jüdt an. Die spielerische Heranführung an klassische Musik soll die Grundschüler auf das Kinderkonzert „Peter und der Wolf“ vorbereiten. Die Klarinette wird dann sicherlich eine ganz besondere Rolle spielen.