Gelsenkirchen. Der Deutsch-Kanadier Warner Weinberg ist der neue Pächter des Schlittschuhverleihs im Sportparadies in Gelsenkirchen. Als Eishockey-Spieler kennt er sich mit den Kufen bestens aus und ist ein Experte auf dem Eis.
Um sich ein Paar Schlittschuhe anzuziehen, braucht Warner Weinberg nur wenige Sekunden. „Es ist für mich Routine, wie bei normalen Schuhen“, sagt er. Der Deutsch-Kanadier ist der neue Pächter des Schlittschuhverleihs im Sport-Paradies in der Emscher-Lippe-Halle. Und wie für einen Kanadier typisch, ist das Eis voll und ganz sein Element.
Geboren ist Warner Weinberg 1958 in der kanadischen Metropole Montreal. Als 9-Jähriger stand der Sohn deutscher Einwanderer zum ersten Mal auf dem Eis, mit 11 Jahren begann er das Eishockey-Spielen. „Das ist für einen Kanadier sehr spät“, sagt er lachend. Warner Weinbergs Deutschland-Abenteuer begann im Jahr 1979. Der damals 21-Jährige reiste ins Heimatland seiner Eltern, um die deutsche Eishockey-Welt unsicher zu machen. Seine erste Station: der Herner EV in der 2. Bundesliga.
Eishockey-Karriere
Danach spielte er von 1982 bis 1988 für den Dinslakener EC. „Mit diesem Verein trat ich mehrfach in der Emscher-Lippe-Halle gegen die Schalker Haie an“, erinnert sich Warner Weinberg und merkt an: „Es waren immer harte, intensive Duelle.“ Bis zum Jahr 2010 arbeitete er in der Eissporthalle Dinslaken als „Mädchen für alles“: er war Eismeister, Schlittschuhverleiher und trainierte Kinder im Eishockey. Es folgten eineinhalb Jahre in der Sports Arena in Bottrop. „Und jetzt bin ich in die Emscher-Lippe-Halle zurück gekehrt, um mich neuen Herausforderungen zu stellen“, sagt der Eis-Experte.
Zum Start der neuen Eislauf-Saison Anfang September zog er sich eine ganze Weile in seine kleine Werkstatt hinter dem Schlittschuhverleih zurück. Die Kufen von 650 Paar Leihschlittschuhen wollten geschliffen werden. „Das war schon viel Arbeit“, sagt der Deutsch-Kanadier. Das Schleifen übernimmt Warner Weinberg mit einer traditionellen Schleifmaschine per Hand. Gäste mit eigenen Schlittschuhen können sich vor dem Gang aufs Eis ihre Kufen direkt vor Ort schleifen oder komplett austauschen lassen.
Unterstützung von der Familie
Auch das Reparieren von Nieten und Riemen gehört zu Warner Weinbergs Aufgaben. „Außerdem ist mir eine gute Beratung wichtig“, hebt er hervor. „Schlittschuhe müssen richtig passen. Wenn sie zu groß sind, knickt man nach innen weg“, erklärt er. Zudem gebe es zwischen Eishockey- und Eiskunstlaufschuhen große Unterschiede.
Unterstützt wird Warner Weinberg bei seiner Arbeit von seiner Familie. „Meine Frau und meine beiden Töchter helfen mir beim Schlittschuhverleih und im Shop aus, wenn viel zu tun ist“, erklärt er. Damit das alles noch reibungsloser abläuft, wurde die Front des Schlittschuhverleihs umgebaut und offener gestaltet.
Auch privat schnürt Warner Weinberg noch gern die Schlittschuhe. Erst kürzlich trat er gegen seinen Sohn im Eishockey an. Die Liebe zum Eis hat er wohl vererbt.