Bottrop.

Etwa 5700 Kilometer liegen zwischen Bottrop und Montreal. 5700 Kilometer, die ein Leben verändern können. Wie das von Warner Weinberg. Der Deutsch-Kanadier, am 23. Mai 1958 in der frankokanadischen Metropole geboren, arbeitet heute in der Sports Arena in Bottrop. Und wie es sich für einen Kanadier gehört, ist er dort der „Eis-Experte“ – und dabei voll in seinem Element.

„Seit dem 1. Mai 2010 bin ich hier fest angestellt“, sagt Warner Weinberg, Sohn deutscher Einwanderer (die Mutter stammt aus Linz am Rhein, der Vater aus Berlin). Weinberg kümmert sich in der Sports Arena besonders um alle Aktivitäten rund um das „Eis“, dessen Eigenschaften hier durch Kunststoffplatten simuliert werden. Er organisiert Eishockey-Geburtstage oder bringt den Kindern das Schlittschuhlaufen bei. Er betreut auch Firmen, die sich ein paar Stunden in der Sports Arena gönnen. „Eisstockschießen ist sehr beliebt geworden“, verrät er und ergänzt: „Ich lerne täglich dazu. Es ist sehr interessant.“

1979 zog er aus, um im Heimatland seiner Eltern Eishockey-Profi zu werden. Seine erste Station war der Herner EV in der 2. Bundesliga. Nach einer Saison ging er zunächst wieder für ein Jahr nach Kanada, kehrte jedoch später nach Herne zurück, um mit der Mannschaft zu trainieren. „Danach wollte ich eigentlich endgültig wieder nach Hause. Doch es folgte ein Anruf von Heinz Hoffmann, der in Dinslaken einen Eishockey-Verein gegründet hatte. Das war im Sommer 1982“, erinnert sich Weinberg.

In der Traberstadt wurde er schließlich heimisch. Er spielte von 1982 bis 1988 für den Dinslakener EC, stieg zum Co-Trainer der ersten Mannschaft auf und kümmerte sich auch den Nachwuchs. Nach dem finanziellen Aus des DEC – direkt nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga – half Weinberg beim Neuaufbau und schnürte noch einmal die Schlittschuhe. „Meinen allerletzten aktiven Einsatz hatte ich als Torhüter, nachdem die Goalies während eines Spiels gegen Essen verletzt ausfielen“, sagt er schmunzelnd. Ob Eismeister, Shop-Inhaber, Nachwuchs-und Schulsporttrainer – der Name Warner Weinberg ist stark mit dem Eissport in Dinslaken verbunden.

Im Jahr 2010 trennten dann nach mehr als 25 Jahren sich die Wege. Über Anja Reichelt, bekannt für das Eismärchen in der Dinslakener Eissporthalle, kam der Kontakt zur Sports Arena Bottrop zustande. Zwar vermisse er die kleinen Kufenflitzer aus Dinslaken, an eine Rückkehr denke er aber nicht. „Die Frage stellt sich nicht. Ich bin hier sehr glücklich.“

Dem Eishockey auf
ewig verbunden

Das Eishockey wird Warner Weinberg aber dennoch nie so richtig loslassen. „Ich helfe beim Nachwuchstraining in Moers. Ich werde dem Sport immer in irgendeiner Form verbunden bleiben“, sagt er. So ganz ohne „richtiges“ Eis kann er also doch nicht. So, wie es sich für einen Kanadier gehört.