Gelsenkirchen. . Der Künstler Jürgen Schimanek sammelt Steine und Fossilien. 15 000 sind es bereits. Seine Leidenschaft entwickelte sich, als er für das Bundespresseamt in Uganda einen Fernsehsender mit aufbaute.
Im Wohnzimmer flimmert der Sender CNN über die Mattscheibe. Fernsehnachrichten aus aller Welt, rund um die Uhr. Das passt zu Jürgen Schimanek, dem weit gereisten Kosmopoliten, Performance-Künstler, Maler, Journalisten und Autor. Und ein Besuch in der Feldmarker Wohnung von Jürgen Schimanek verrät noch mehr über den Bewohner: Der ist nämlich auch noch profunder Steine- und Fossiliensammler.
Fachtagung Steinzeit
Umso mehr freute sich der 73-jährige Weltenbummeler jetzt, als ihm vor wenigen Tagen eine Einladung des LVR-Landesmuseums Bonn zur Veranstaltung „Steinzeit“ ins Haus flatterte. Das Museum ist das größte des Landschaftsverbandes Rheinland und veranstaltet eine Tagung und organisiert für Samstag, 27. Oktober, eine Fachtagung zum Thema Steinzeit.
Und auf diesem Gebiet ist der Gelsenkirchener Schimanek in seinem Element. In seiner Wohnung stapeln sich auf Tischen, in Regalen und hohen Haufen auf dem Boden die Erinnerungsstücke aus aller Welt. Neben ganzen Bergen von eigener Malerei.
Die Liebe zu alten Steinen erbte Jürgen Schimanek von seinem Großvater. Damals in Darup. Als Schimanek, ein gebürtiger Münsteraner, nach dem Studium der Komposition und Malerei in Köln und Düsseldorf später in die Filmbranche wechselte und Redakteur und Regisseur beim WDR wurde, zog es ihn hinaus in die weite Welt. Nach Afrika vor allem, später auch nach Asien, in die Südsee.
Viele Jahre lang lebte Schimanek in Uganda, wo er im Auftrag des Bundespresseamtes und der Deutschen Botschaft half, einen Fernsehsender mit aufzubauen. In dieser Zeit widmete sich Schimanek auch dem Sammeln von Steinen und Fossilien: „Heute besitze ich über 15000 Exponate“, sagt er stolz. Das Alter der einzelnen Stücke vermag er kaum zu schätzen, „die sind alle mehrere Millionen Jahre alt“.
Jedes Stück erzählt eine Geschichte
Versteinerte Schnecken, Würmer, Insekten, Pflanzen und Baumrinden lagern in bunten, prallvoll gefüllten Plastikkisten in Regalen. Jedes Stück erzählt eine Geschichte. Teils besitzt Schimanek sogar noch die braunen Pappkartons mit den arabischen Schriftzeichen, in denen er die Stücke einst mit ins Ruhrgebiet brachte.
In Essen stellte er bereits einige Exemplare aus, nun wird er im Oktober Stücke mit ins Bonner Museum nehmen.
Fast täglich widmet sich der Künstler auch der Malerei. Und hofft, dass er demnächst auch zwei bereits begonnene Buchprojekte über Indien und die Südsee realisieren kann. Erfahrungen hat er dafür genug gesammelt, Inspirationen bietet heute zudem der Fernsehbildschirm.