Gelsenkirchen. .

An frischen Ideen mangelt es diesem Leserbeirat nicht. Zum zweiten Mal trafen sich die Mitglieder des neuen Beirates in den Räumen an der Ahstraße, um zusammen mit den WAZ-Redakteuren engagiert über die Gelsenkirchener Lokalausgabe zu diskutieren.

Weder an Lob noch an konstruktiver Kritik sparten die Leserbeiräte. Eines aber wurde rasch klar: Diese Leserbeiräte schauen Tag für Tag ganz genau hin und wissen, was in ihrer Zeitung steht – oder aber auch, was fehlt.

Auf durchweg positive Resonanz stießen die Layout-Veränderungen, die der WAZ seit dem Sommer ein neues Gesicht gegeben haben. Die größere Schrift kommt den meisten sehr entgegen. Dorothea Schäfers stach die bessere Lesefreundlichkeit ins Auge.

Unterschiedliches Interesse

Dass die einzelnen Seiten nun Titel tragen wie Bürgerseite, Kultur und Freizeit oder Wirtschaft und Soziales, stieß ebenfalls auf breite Zustimmung. Leserbeirat Klaus Wehrhöfer lobte besonders die neue Bürgerseite, auf der relevante Themen zur Sprache kämen. Seine Kritik: „Oft sind die Texte zu lang. Eine große Geschichte über Hunde interessiert mich zum Beispiel überhaupt nicht.“ Die Zeitungsmacher versprachen, dass ohnehin ab sofort viele Texte kleinteiliger gestaltet werden.

Aber auch sonst wurde klar: Themen, die die einen interessieren, könnten für den anderen wegfallen. Klaus Wehrhöfer würde auf so manche Polizeimeldung gerne verzichten („Jeder Unfall und jeder Handtaschenraub muss nicht in der Zeitung stehen.“), andere wiederum wie Brigitta Blömeke oder Dorothea Rudde aber nicht: „Wenn ich irgendwo einen Unfall sehe, möchte ich am nächsten Tag auch aus der Zeitung erfahren, was dort passiert ist.“

Einigen Leserbeiräten ist manches Foto zu groß, andere erfreuen sich gerade daran. Jürgen Rothe: „Das Foto vom Sofa im Kreisverkehr hat mir den Tag richtig aufgeheitert.“

Das Image der Region verbessern

Wo bleibt das Positive, das fragen sich die Leserbeiräte eher nicht: Sowohl gute als auch schlechte Nachrichten seien ausgewogen vertreten. Die umfangreiche Terminrubrik gefiel den Lesern, weil sie vermittele, wieviel in der Region passiere. Dorothea Schäfers: „Ich stehe zu Gelsenkirchen und zum Ruhrgebiet. Es ist unser aller Aufgabe, das Image zu verbessern.“ Schon bald wird sich der Leserbeirat erneut treffen, zu einzelnen Aktionen und Themen und zum Rundgang durchs Essener Druckhaus.