Bochum.

Dass der Leserbeirat der Bochumer WAZ-Lokalredaktion alles andere ist als ein Feigenblatt, sondern ganz konkret mitwirkt an der Ausgestaltung der Bochumer Großstadtausgabe mit seiner täglichen Druckauflage von knapp 60.000 Exemplaren, zeigt das überaus große Interesse, dort einmal mitwirken zu können.

Unter den über 75 eingegangenen Bewerbungen wurden zehn Menschen ganz unterschiedlichen Alters, Profession und Wohnort ausgewählt. „Wir suchen die Nähe zu unseren Lesern, mit dem ausdrücklichen Ziel, so unser Produkt, die Tageszeitung nämlich, zu verbessern“, begrüßte Redaktionsleiter Thomas Schmitt den neuen Leserbeirat im Kaminzimmer des Medienhauses im Kortum-Karree.

In einer ersten Vorstellungsrunde wurden schnell die ganz unterschiedlichen Interessen und Schwerpunkte deutlich. Die Interessen reichen von der Verkehrssituation in der Stadt, über den Tierschutz, sportgeschichtliche Themen, den Gesundheitsbereich, bis zur Situation für alte und behinderte Menschen in dieser Stadt.

Es geht um den Inhalt der Bochumer Ausgabe

Es ist dies der dritte Leserbeirat, der die Arbeit der Redakteure und Redakteurinnen der WAZ kritisch begleiten wird. Vor über vier Jahren trat der erste Beirat zusammen. Nach einer Phase des Beschnupperns und Abtastens, in der sich Redaktion und Leser erst einmal Kennenlernen mussten, ging es schnell zur Sache, nämlich um den Inhalt und die Ausgestaltung der Bochumer Ausgabe.

Auf die Beine gestellt wurde in den vergangenen Jahren etwa eine umfangreiche Leserbefragung, die in dieser Form im WAZ-Bereich erstmalig durchgeführt worden ist. Viele Ergebnisse über die Schwerpunktsetzung und Themenauswahl stießen auch in der Essener Zentrale auf großes Interesse. Eine zweite große Befragung setzte sich mit den Wünschen und Vorlieben von jungen Lesern auseinander.

Konkrete Vorschläge mit im Gepäck

Aber die Beiräte gingen auch mit raus zu Terminen, gestalteten Interviews mit, schlugen Themen vor oder nahmen an der Redaktionskonferenz teil, um ihre ganz spezielle Lesersicht zur Arbeit der Redaktion vorzutragen. Dabei gab es nicht nur Lob, sondern die Profis mussten lernen, dass nicht immer die ausgewählten Themen auch draußen in der Stadt auf den Nägeln brennen. Die neuen Leserbeiräte hatten bereits konkrete Vorschläge mit im Gepäck. Der Wunsch nach einer täglichen versöhnlichen Nachricht, einer positiven Botschaft zwischen all den Widrigkeiten des Alltags, wurde geäußert oder auch: der Nutzen der Zeitung möge erhöht werden.

Fest vereinbarten Beirat und Redaktion bereits weitere Treffen. Ein enger Kontakt wird angestrebt und Vorschläge sollen in den kommenden beiden Jahren, der „Legislaturperiode“ des aktuellen Leserbeirats umgesetzt werden. Schon am ersten Abend kam die Botschaft rüber: Es fehlt dem Leserbeirat keineswegs an Kreativität und frischen Ideen, die die WAZ auch einmal komplett gegen den Strich bürsten könnten.

Gemeinsam freuen sich Redaktion und Leserbeiräte auf spannende zwei Jahre.