Gelsenkirchen. Vom 8. bis 16. September lädt das dritte Gelsenkirchener Erzählfestival zu einer Woche voller Geschichten ein. Professionelle Erzähler sind im Consol Theater, im Kulturraum „Flora“, im Nordsternpark und in Schulen und Bibliotheken unterwegs.

Aufgepasst, es gibt wieder was auf die Ohren: das Gelsenkirchener Erzählfestival geht in die dritte Runde. Vom 8. bis 16. September laden das Referat Kultur der Stadt und das Consol Theater mit Unterstützung der Bürgerstiftung Gelsenkirchen zum Eintauchen in Fantasiewelten ein.

16 professionelle Erzähler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum wollen Kindern sowie Erwachsenen beweisen, wie spannend Erzählen und Zuhören sein kann. „Leider ist es in vielen Familien nicht mehr üblich, dass den Kindern etwas vorgelesen wird“, sagt Hans-Joachim Siebel vom Referat Kultur am gestrigen Donnerstag. Trotzdem ist das Fest der gesprochenen Worte nicht nur etwas für Kinder. „Das Gegenteil ist der Fall“, versichert André Wülfing vom Consoltheater, der selbst als Erzähler dabei sein wird.

Erzählfestival hat sich vom reinen Märchen-Erzählen gelöst

Insgesamt gibt es 18 Veranstaltungen in der ganzen Stadt. Hauptspielort ist das Consol Theater in Bismarck, aber auch im Kulturraum „die flora“, im Nordsternpark, auf dem Kulturkanal oder in der Innenstadt werden Geschichten erzählt.

Der Grundstock für die Begeisterung an der Erzählkunst wurde im Kulturhauptstadtjahr 2010 gelegt. Da fand das Erzählfestival zum ersten Mal statt – damals noch unter dem Titel „Märchen-Erzählfestival“. „Mittlerweile haben wir uns jedoch ein Stück weit von dem Märchen-Motto gelöst“, sagte Dr. Volker Bandelow, Leiter des städtischen Kulturreferats. Märchen seien immer noch ein wichtiger Aspekt. „Das Konzept wurde aber weiter ausgedehnt“, so Bandelow.

Viele Erzähler mit verschiedenen Geschichten

So startet die dritte Auflage des Erzählfestivals am Samstag, 8. September um 15 Uhr mit maritimen Geschichten im Kinderland im Nordsternpark. Der Rhein-Herne-Kanal wird kurzerhand in den tiefen Ozean verwandelt und Erzähler Gerhard Bosche erklärt, „warum das Meerwasser salzig ist“. Später am Abend legt das „Gespensterschiff“ Santa Monika samt Gerhard Bosche und dem Dortmunder Shanty-Chor an den Sutumer Brücken ab (10 Euro).

„Ein Highlight wird sicherlich auch der Abend mit Marcus Jeroch sein“, betont André Wülfing. Unter dem Titel „Schlagworte“ präsentiert der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Erzähler am Sonntag, 9. September, um 20 Uhr im Consol Theater Wortakrobatik mit viel Witz (15 Euro, erm. 12). Im Laufe der Woche gehen die professionellen Erzähler vormittags in Grundschulen und Stadtbibliotheken und präsentieren ein Kinderprogramm.

Bis mindestens 2016 wir das Festival fortbestehen

Den Auftakt zum Abschlusswochenende machen am Freitag, 14. September, um 20 Uhr im Kulturraum „die flora“ Sabine Kolbe und Kerstin Otto vom Erzähltheater Fabula Drama aus Berlin. Ihr Programm „Fressgelüste und Liebeshunger“ setzt sich aus italienischen und deutschen Märchen zusammen (12 Euro, erm. 10).

Beendet wird das Erzählfestival traditionell unter dem Motto „Hör mal – das Fest der Geschichtenerzähler“. Zuerst gibt es am Samstagmittag, 15. September, Geschichten unter freiem Himmel auf dem Heinrich-König-Platz in der Altstadt. Weiter geht es ab 19 Uhr mit einer langen Nacht des Erzählens rund um das Consol Theater (15 Euro, erm. 12). „Am Sonntag wird das Festival dann mit einem großen Familienprogramm an wechselnden Märchenorten ausklingen“, sagt André Wülfing.

Dr. Volker Bandelow freut sich auf die Woche voller Geschichte und wirft einen Blick in die Zukunft. „Die Fortführung des Erzählfestivals ist noch bis mindestens 2016 gesichert“, erklärt er.