Gelsenkirchen. .

Ein „Screenshot“ ist eine Momentaufnahme, etwa wenn ein Computerbildschirm für ein paar Sekunden oder Minuten angehalten wird. „Screenshot“ ist aber auch der Titel eines Tanztheaterstücks, das am morgigen Sonntag, 26. August, im Consol Theater an der Bismarckstraße Premiere feiern wird.

Für das junge Theatertanzlabel „MiNT“ ist es die erste abendfüllende Produktion, ausgedacht haben sich Stück und Konzept die Dortmunder Tänzerin Rieke Steierl und der Gelsenkirchener Musiker Julian Rybarski. „Wir haben an einem lauen Sommerabend zusammengesessen und überlegt, dass man mal ein Stück über Jugendkultur machen muss. Aus dieser Idee ist dann nach und nach dieses Tanztheaterstück entstanden“, erinnert sich Julian Rybarski (35) im WAZ-Gespräch.

Streetdance, modernes Ballett, Musik und Theater

Das Grundthema ist die Erforschung der Jugendkultur. „Es heißt ja oft, dass die Jugend von heute das Ende der Abendkultur herbeiführen wird, weil sie so viel roher, gewalttätiger und fauler ist als ihre Vorgängergeneration. Aber ein solches Bild von Jugend hat es auch früher schon gegeben. Wir haben uns deshalb gefragt: Gibt es die Jugend überhaupt? Und haben daraus das Stück entwickelt. Darin zeigen wir, welche Schwierigkeiten es gibt beim Erwachsenwerden, wenn man eine eigene Identität erst finden muss“, so der Gelsenkirchener Musiker und Regisseur.

Dargeboten wird der schwierige Inhalt mit einer Collage aus Streetdance, modernem Ballett, Musik, Theater- und Videosequenzen, die vorab gedreht wurden. „Das Publikum kann dabei interaktiv mitwirken und entscheiden, welche Videoszenen gezeigt werden, das ist dann wie bei einem Videospiel“, verrät Julian Rybarski. „Deshalb wird jede Vorstellung anders – und selbst wir als Aufführende wissen vorher nicht, welchen Verlauf das Stück nehmen wird. Die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen und Kunstformen sind allerdings fließend, das ist kein Nebeneinander“, betont der Gelsenkirchener, der selbst mit E-Bass, E-Gitarre und Gesang auf der Bühne stehen wird.

Tournee in NRW geplant

Mit von der Partie sind auch Matthias Plewka (Gesang und Schlagzeug), Thomas Spies (Gitarre) und Jan A. Zinnschlag (Schlagzeug). Sarah Hollstein, Photini Meletiadis und Rieke Steierl, die ihre Tanzausbildung bei John Neumeier absolviert hat, tanzen dabei an der Seite des Streetdancers Sun-Ha Hwang. Die Videos drehte Jolanda Uhlig.

Die LWL-Kulturstiftung fand das Konzept so interessant, dass sie das Projekt finanziell unterstützte. Und auch die Stadt Gelsenkirchen sagte Förderung zu. „So ist das Ganze zu einem richtig großen Projekt geworden – und nach der Premiere hier in Gelsenkirchen soll die Produktion auf Tournee durch mehrere NRW-Städte gehen“, sagt Rybarski. Dortmund, Hamm, Euskirchen und Kichlengern haben das Stück schon fest gebucht. Geplant sind auch weitere Vorstellungen in Gelsenkirchen, wenn der Zeitplan es zulässt und das Stück beim Publikum gut ankommt.

Karten nur an der Abendkasse

„Wir haben jetzt neun Monate lang pausenlos an diesem Projekt gearbeitet und sind auf die Reaktionen des Publikums bei der Premiere schon sehr gespannt“, sagt Julian Rybarski – und erzählt, dass die bisherige Rückmeldung von Zuschauern bei den Proben durchaus positiv war. „Ursprünglich sollte dies ja ein Stück für Jugendliche sein, doch inzwischen haben wir gemerkt, dass es auch Erwachsene anspricht, weil sich viele in dem Stück wiederfinden“, so der Musiker und Kulturwissenschaftler aus Gelsenkirchen. So ist das Stück jetzt für Zuschauer ab 15 Jahren – bis ins hohe Alter gedacht.

Erzähltage 2011 auf Consol

Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol © WAZ FotoPool
Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
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Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
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Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
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Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
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Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
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Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
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Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol
Gelsenkrichener Erzähltage auf Consol © WAZ FotoPool
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Die Premiere von „Screenshot“ geht am Sonntag, 26. August, ab 20 Uhr im Consol Theater an der Bismarckstraße 240 über die Bühne.

Eintrittskarten gibt es nur an der Abendkasse, sie kosten 10 Euro, ermäßigt 7 Euro.

Julian Rybarski ist Gelsenkirchenern u.a. durch Projekte wie „pottfiction“ und „brick panic“ ein Begriff.