Dem Abend "Sternkopf und Gäste" mangelte es noch am Konzept. Der Autor (und Sänger) begrüßte zum Gespräch den ehemaligen Kulturdezernenten der Stadt, Peter Rose (l.). Zwischendurch gab's Texte und Musik.

„Ich bin erstaunt wieviele Leute heute hier sind. Das liegt wohl daran, dass Ben Hur in der Arena abgesagt wurde.” So ganz hatte Wolfgang Sternkopf mit dieser Feststellung zum Auftakt seines Abends „Sternkopf und Gäste” in der Kaue wohl nicht recht: Das große Publikum schien genau zu wissen, weswegen es gekommen war.

Dabei machte es Sternkopf den Besuchern nicht leicht, was nicht etwa an der vom Autor selbst in beifallheischenden Zwischenkommentaren („Sind Sie noch aufnahmefähig?”) beschworenen Komplexität der vorgetragenen Texte lag, sondern eher am mangelnden Konzept des Abends. Eine Verbindung zwischen Text- und Musikbeiträgen sowie einem kurzen, recht oberflächlichen Interview mit Ex-Kulturdezernent Peter Rose, war nicht zu erkennen.

Im Mittelpunkt standen Sternkopfs Texte. In höchst verdichteter, meist knapper Form beschäftigen sie sich mit der Natur des Menschen und seiner Umwelt, mit persönlichen Gedanken und kleinen Weisheiten. Dabei formulierte der Autor zweifellos viel Wahres, streifte jedoch auch die Grenzen des Banalen, wo Tiefsinn nur behauptet wird. Die Überraschung des Abends: Mit sonorer, angenehmer Singstimme trug Wolfgang Sternkopf zwei Chansons von Herman van Veen vor.

Chansonsängerin Jennifer Labath bewies, dass ihre Interpretationen und ihr stimmliches Ausdrucksvermögen mit der Zeit stetig gewonnen haben. Dabei wurde sie sensibel von Niclas Floer am E-Piano begleitet.

Im Interview mit Peter Rose wollte der Gastgeber bewusst „die kulturpolitische Schiene außen vor lassen”. So präsentierte sich der immer noch aktive, hochgeschätzte Ex-Dezernent von seiner persönlichen und schlagfertigen Seite: Die lange Anmoderation unterbrach Rose etwa mit einem knappen „Sternkopf, frag mich was”. Es folgten Fragen wie „Was ist Ihre Lieblingsjahreszeit?” Immerhin konnte Peter Rose ein paar wahre Worte äußern: „Wenn Künstler anfangen, über ihre eigenen Bilder zu reden, sollten sie lieber ein neues Bild malen.”