Gelsenkirchen.
Der Bagger steht noch auf fest gestampftem Erdreich auf der Rembrandtstraße. Jetzt muss nach erfolgten Leitungsverlegungen nur noch die Teermaschine anrollen und die Oberfläche mit neuem Belag versehen.
Es wäre ein übliches Tagesgeschäft, wenn es zwischen Boniverstraße und der Straße Am Schillerplatz nicht um einen angrenzenden Bereich der Schillerplatz-Planung ginge. Engagierte Bürger im „Runder Tisch Feldmark“ wie auch Stadtplaner machen sich schon lange Gedanken darüber, wie der Schillerplatz gestaltet werden kann.
Werner Wöll, CDU-Ortsverbands-Vorsitzender in der Feldmark, ist sauer über die Informationspolitik der Stadt und die interne Kommunikation im Rathaus. „Niemand aus der Politik wurde informiert, dass Leitungen verlegt werden müssen. Es besteht jetzt die einmalige Chance, im Zuge der Baustelle die ersten Maßnahmen zur späteren Gesamtgestaltung des Platzes durchzuführen.“
Arbeiten sollen ruhen
Für die Stadt würde es billiger, da ein Großteil der Kosten von Gelsenkanal getragen werden. Denn die Bauherren müssen den alten Zustand der Straße wieder herstellen. Wöll fordert die Verwaltung auf, „die Arbeiten so lange ruhen zu lassen, bis sie mit dem Gestaltungskonzept für den Schillerplatz abgestimmt sind“.
150.000 Euro sind im Topf vorhanden, um den Schillerplatz attraktiver zu gestalten. Das Gebäudemanagement prüft, ob es Sinn macht, den Bunker möglicherweise von einem Graffitikünstler gestalten zu lassen oder ihn abzureißen. Der Abriss würde mindestens 40.000 Euro verschlingen. Der Etat, so sagen die Stadtplaner, würde wohl nicht ausreichen, um auch die Rembrandtstraße mit einzubeziehen. Die Politik kann sich als Zukunftsmodell eine Entwidmung der Straße vorstellen, die dann den Platzbereich ergänzen würde.
Schnelle Entscheidung ist gefordert
Eine schnelle Entscheidung ist gefordert, ehe Maschinen sie überflüssig machen. Die Planer sollten zumindest in den Köpfen die Rembrandtstraße mit in die Gestaltung einbeziehen. Die hässlichen Bordsteinkanten könnten durch abgeflachte Steine ersetzt werden. Eine Maßnahme, die heute wenig und morgen viel kostete. Andreas Hubweber vom runden Tisch hofft, dass die Stadt die Chance nutzt. Anwohnerin Susanne Veßhoff kritisiert die Informationspolitik. „Ich hätte gerne mehr darüber gewusst, was in meinem Stadtteil passiert.“
Gelsenkanal hatte die Baustelle bereits im Frühjahr beantragt, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. Sie sollte den Schillerplatz gar nicht erreichen. Experten hätten dann festgestellt, dass Kanäle und zwei Schachtbauwerke beschädigt und die Straßendecke zu dünn gewesen sei.