Gelsenkirchen.

„Tschüss Gelsenkirchen, hello Wake Forest!“, diesen Satz wird Lena Hindersmann (16) am 23. August sagen, wenn sie den Flieger nach North Carolina besteigt. Denn dort, im beschaulichen Unistädtchen Wake Forest, wird die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums in Buer ihr nächstes Schuljahr verbringen.

Möglich macht ihr das das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages und des Kongresses der USA, mit dem seit 1983 junge Menschen aus beiden Ländern die Gelegenheit zum Austausch erhalten. „Ich hatte eher zufällig einen Flyer des PPP gesehen und habe mich dann einfach mal beworben. Im vergangenen Jahr hat es nicht geklappt, deshalb habe ich es diesmal wieder probiert – und hatte Glück“, sagt die 16-jährige Gymnasiastin und strahlt.

Referat halten und viele Fragen beantworten

Als Bewerbung füllte sie einen 12-seitigen Fragebogen aus – und wurde nach Düsseldorf zum Vorstellungstermin geladen. „Dort musste man ein kurzes Referat halten und viele Fragen beantworten. Das war schon ganz schön aufregend“, erzählt sie.

Aus der Vielzahl der Bewerber wurde sie ausgewählt, als Marco Buschmann, der für die FDP im Deutschen Bundestag sitzt, die Patenschaft für sie übernahm: „Ich finde dieses Austauschprogramm sehr wichtig. Deshalb melde ich mich meist schon sehr früh, wenn es darum geht, jungen Menschen diese Erfahrung im Ausland zu ermöglichen. Ich bekomme zwischen fünf und zehn Bewerbungen vorgelegt und muss für meinen Wahlkreis einen Kandidaten aussuchen“, erklärt der Gelsenkirchener Liberale. „Diesmal waren viele tolle Bewerber dabei, aber bei Lena kamen einfach viele positive Eigenschaften zusammen. Weil sie nicht nur einen guten Notendurchschnitt hat, sondern sich in ihrer Freizeit sozial engagiert und einfach sehr offen und freundlich ist. Deshalb habe ich sie als Botschafterin für die USA ausgewählt.“

Ohne Stipendium hätte Austausch 13.000 Euro gekostet

Das Stipendium wird Parteiunabhängig vergeben und von GIVE, einer neutralen Austauschorganisation, betreut. „Ohne das Stipendium hätte so ein Schüleraustausch um die 13.000 Euro gekostet“, sagt Lena Hindersmann, die zu ihrer Gastfamilie in North Carolina bereits Kontakt hat. „Mein Gastvater kommt ursprünglich aus Deutschland und seine amerikanische Frau hat hier schon zwei Jahre gelebt“, erzählt sie: „Und dann gibt es noch eine jüngere Gastschwester, die 11 Jahre alt ist.“

„Cool Germans“ an der High School

Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: In der Deutschstunde.
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: In der Deutschstunde. © Privat
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: Das „Welcome Meeting“.
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: Das „Welcome Meeting“. © Privat
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: Am Flughafen.
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: Am Flughafen. © Privat
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: In der Deutschstunde.
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: In der Deutschstunde. © Privat
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: Lunchbreak.
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA: Lunchbreak. © Privat
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA.
Schüleraustausch Gymnasium Rüthen - Normal Community High School, Illinois, USA. © Privat
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Aufgeregt ist die Gelsenkirchenerin allerdings noch nicht – und Heimweh wird wohl auch kein Thema sein: „Ich freue mich darauf, ein neues Land und neue Leute kennenzulernen. Und außerdem kann man ja über Skype und Email Kontakt halten“, sagt sie.