Gelsenkirchen/Castrop-Rauxel. . Die Falken haben den Headliner des Metal Open Airs im Gesundheitspark Nienhausen kurzfristig ausgeladen: Durch einen Hinweis aus der Fan-Szene, so heißt es in einer jetzt eingereichten Stellungnahme, seien die Falken auf die sexistischen Texte der Band aufmerksam geworden.

Im Vorfeld des Abends der Jugend am 23. Juni im Gesundheitspark Nienhausen haben die veranstaltenden Gelsenkirchener Falken den Headliner des Metal Open Airs kurzfristig ausgeladen. Das Konzert fand ohne die Band „Eskimo Callboy“ statt. Durch einen Hinweis aus der Fan-Szene, so heißt es in einer jetzt eingereichten Stellungnahme, seien die Falken auf die sexistischen Texte der Band aufmerksam geworden. „Nach einer kurzen Recherche entschieden sich die Falken, diese Band auszuladen, da diese Texte mit grundlegenden Positionen der Falken nicht vereinbar sind“, so Annika Eismann von der Geschäftsführung. „Wir Falken sind antisexistisch, antirassistisch und antikapitalistisch! Diese Grundwerte von Solidarität wollen wir jungen Menschen vermitteln“, sagt Falken-Vorsitzender Paul M. Erzkamp.

In der Diskussion um die Texte der „Eskimo Callboys“ werde oft genannt, dass diese das Stilmittel der Ironie nutzen. „Den Falken ist klar, dass es künstlerische Freiheit gibt. Für die Falken steht aber nicht das Wie der Texte im Fokus, sondern das Was und somit die vermittelte Botschaft“, heißt es in der Stellungnahme. Erzkamp: „Für uns sind frauenfeindliche und sexistische Texte nicht einfach nur witzig oder auf die leichte Schulter zu nehmen. Für uns tragen solche Texte dazu bei, Klischees und Vorurteile aufrecht zu erhalten.“ Eine Verbreitung und öffentliche Darstellung wolle man nicht unterstützen.

Bildungsmaßnahme gegen Sexismus geplant

Die Falken räumen ein, dass die Kurzfristigkeit der Absage der Band einer mangelnden Recherche im Vorfeld des Festivals geschuldet ist: „Da die Band sehr bekannt und beliebt ist, wurde dies vernachlässigt.“ Die „Eskimo Callboys“ waren schon in vergangenen Jahren beim Abend der Jugend aufgetreten. „Der Veranstalter verweist hier darauf, dass diese Band als Newcomer eine Chance bekommen hat und die früheren Texte nicht immer einzusehen waren.“ Noch in diesem Jahr wollen die Gelsenkirchener Falken ein Angebot für eine Bildungsmaßnahme gegen Sexismus anbieten. Das Metal Open Air sei nicht gefährdet und soll im nächsten Jahr wieder stattfinden. Etwa 500 Besucher waren laut Falken gekommen.

Metal-Festival im Schacht

killing the audience vol. VIBild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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