Die junge Band Eskimo Callboy setzt zum großen Wurf an. Ihr Debütalbum ist so gut wie fertig und die erste Single „Is Anyone Up“ erscheint am Freitag.
Eskimo Callboy (EC) sind weit und breit wohl die ungewöhnlichste Metal-Band. Mit schrillen Outfits und unvergesslichen Konzerten hat sich die Castrop-Rauxeler Band in Windeseile rund um den Globus eine ansehnliche Fangemeinde erspielt – ohne ein komplettes Album veröffentlicht zu haben. Doch im Frühjahr erscheint endlich das Langspiel-Debüt. Einen Vorgeschmack darauf gibt es schon ab Freitag. Eskimo Callboy bringen dann ihre erste Single auf den Markt, seit die Sechs ihren ersten Plattenvertrag unterschrieben haben.
Is Anyone Up - die erste Single von Eskimo Callboy
Freitagabend steigt die große Eskimo-Callboy-Sause in Oberhausen. In der Turbinenhalle steht die Castrop-Rauxeler Band als Co-Headliner auf der großen Bühne und feiert die Veröffentlichung von „Is Anyone Up?“. Diese Single ist Vorbote von „Bury Me In Vegas“ dem kommenden Album. Frontmann Kevin Ratajczak scheint fast schon erleichtert, dass das Warten vorerst ein Ende hat. Denn die Musiker haben die Arbeiten am Album längst abgeschlossen. „Am liebsten will man es allen Leuten schon zeigen“, sagt Kevin, zweite Stimme der Band und Arrangeur der Synthesizer-Sounds.
Der 26-Jährige wirkt im Gespäch fast so, als erstaune ihn die rasante Entwicklung, die seine Band genommen hat, immer noch. Im vergangenen Jahr verlief alles so rasend schnell: Der unerwartet große Erfolg mit dem Katy-Perry-Cover „California Gurls“ brachte den Castrop-Rauxelern im Netz einen hohen Bekanntheitsgrad ein. Fast eine halbe Million Mal wurde der Videoclip auf Youtube mittlerweile abgerufen. Dann noch der erste Plattenvertrag. Es läuft. Fast 19 000 Menschen wurden EC-Fans auf Facebook. Sie schreiben den Castropern sehnsüchtige Nachrichten aus Finnland, Indonesien oder den Vereinigten Staaten auf die Pinnwand und wünschen sich neues Songmaterial. „Is Anyone Up?“ wird sie vorerst zufriedenstellen. Der Song ist nicht im CD-Geschäft, dafür jedoch in den Internet-Musikläden iTunes sowie Amazon.de als Datei weltweit erhältlich.
Eskimo Callboy stellen Video zu Is Anyone Up kostenlos ins Internet
Das dazugehörige Video stellt die Band ebenso am Freitag ins Netz. Die Produktion des Clips ließen sich die Musiker einiges kosten. In einem Club in Herten luden sie fast 100 Fans und Freunde zum Dreh ein. Der kurze Film ist ein Geschenk an die Anhänger und thematisiert das Grundmotiv der Castrop-Rauxeler Formation: Spaß haben, Feiern und ein wenig verrückt sein. Denn tiefsinnige Beweggründe treiben Kevin und seine Bandkollegen beim Musik machen nicht an. „Man sollte nicht zu ernst an unsere Texte herangehen“, meint er. In den meist rein fiktiven Geschichten dreht es sich um unterschiedliche Facetten von durchlebten Partynächten. Dies verpackt in knüppelhartem Metalsound mit Schreien, Gesangspassagen und Synthesizer-Sound sind das Erfolgsrezept von Eskimo Callboy.
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Auch live läuft’s. Auftritte in Österreich und den Niederlanden verliefen erfolgreich. Nach der Veröffentlichung von „Bury Me In Vegas“ stehen eine ausgedehnte Deutschland-Tournee und Festival-Shows auf dem Programm. Eigentlich passt es nicht zum Charakter der Gruppe, aber die Musiker gehen diese Auftritte und ihre Karriere mit dem Label im Rücken nun professioneller an. Zwar richten die Bandmitglieder ihr Leben nicht gänzlich auf eine längerfristige Musikerlaufbahn aus - „Wir wollen alle unser Studium oder Ausbildung abschließen“, so der Frontmann - jedoch wollen sie ihren guten Status weiter ausbauen. „Die Chance ist zu groß, um sie nicht wahrzunehmen“, sagt Kevin. Wichtigstes Ziel der Sechs aus dem Ruhrgebiet ist es, den Kontakt zu den Fans zu halten. Mit Web-2.0-Medien kein Problem. Im Studioblog, einem Videotagebuch, gewährt die Band Einblicke ins Bandgefüge. Doch Gespräche mit Fans sind auch am Rande der Auftritte möglich. In Oberhausen vorerst zum letzten Mal. Danach bereiten sich Eskimo Callboy auf ihre Tournee vor. Karten sind noch an der Abendkasse erhältlich.