Castrop-Rauxel. . Das Konzept der Castrop-Rauxeler Band Eskimo Callboy ist aufgegangen. Die jungen Musiker haben mit ihrem ersten Studioalbum „Bury Me In Vegas“ ein polarisierendes Werk geschaffen. Die Nachfrage nach Eskimo Callboy steigt - auch in den USA, Japan und China.

Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel haben mit der Veröffentlichung ihres Erstlingswerkes „Bury Me In Vegas“ einen großen Schritt in Richtung Professionalisierung gemacht. Die Band setzt mit dem Album, neuem Management im Rücken und einer immer größer werdenden Fanbasis zum Sprung über gleich mehrere ganz große Teiche an.

Eskimo Callboy auf Tournee

An den kommenden Wochenenden ist Sänger Kevin Ratajczak mit seinen Bandkollegen derzeit selten zu Hause, sondern fast immer unterwegs. Es geht derzeit quer durch die Republik. Doch an diesem Dienstag hat Kevin ein wenig Zeit zum Reden. Wir erreichen ihn, als er zusammen mit seinem Großvater Laminat verlegt. Ganz bodenständig. „Der April wird echt heftig“, sagt der Frontmann der Castrop-Rauxeler Musikgruppe. Nach der „Wirtshaustour“ eines großen Spirituosenherstellers mit Stationen in Hamburg, Berlin und Dresden führt sie ihre Tournee unter anderem noch nach Köln, Koblenz und Stuttgart.

Anfragen für Eskimo-Callboy-Konzerte treffen immer häufiger ein. Großes Interesse stößt ihnen aus dem Ausland entgegen. „Bury Me In Vegas“ wird über das Earache-Label nun auch in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien vertrieben. Entweder am Ende dieses Jahres oder Anfang 2013 wollen die Castroper dort ihre ersten Shows spielen. Unterschriftsreif sind dagegen schon die Verträge für Konzerte in Japan und China. Im September geht es für die Sechs nach Fernost. Vorher steht noch eine Festivalsaison mit Auftritten beim renommierten Summerbreeze und With Full Force an.

Eskimo Callboy müssen Kritik einstecken

Noch bekommen die Castroper den Spagat zwischen Musikerleben und Studium hin. Auch mit dem Popularitätsschub wissen sie umzugehen. Da stört auch eine stellenweise harte Kritik an ihrer Musik kaum. Der Stilmix von Eskimo Callboy aus brachialen Gitarrenriffs, Technoklängen und vor Schimpfwörtern strotzenden Texten findet nicht bei jedem positiven Anklang. In einem Interview wurde der andere Frontmann Sushi mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Im konservativen „Rock-Hard-Magazin“ wurde das Werk der Castroper als „Arschbombe des Monats“ gekürt. Eine wenig schmeichelhafte Auszeichnung, die bei Kevin jedoch nur Kopfschütteln verursacht. „Wir wussten von vorneherein, dass wir bei der alten Garde auf Kritik stoßen werden“, sagt er. In derartigen Musikgefilden verbinden treue Fans mit diesem Sound eher ernste oder gar politische Inhalte. Jungs in Glitzer-Leggins und mit einer derartigen Schimpfwortdichte gelten da als Affront. Doch Eskimo Callboy wollen polarisieren. Und als Letztes nehmen sich die Castroper ernst.

Das Kunstwerk, das Eskimo Callboy geschaffen haben, geht bewusst an Grenzen und darüber hinaus. Doch Kevin stellt klar, dass die derben Formulierungen nur Mittel zum Zweck sind und nicht die Einstellung gegenüber Frauen dokumentiere. „Mit meiner Freundin würde ich nie, wie in unseren Texten reden“, betont der Musiker.

Fans feiern Bury Me In Vegas

Ohnehin wissen die meisten die Band richtig einzuordnen. Die Resonanz auf das erste Album fällt überwiegend positiv aus. Rezensenten in Musikmagazinen und auch Kundenbewertungen bei Amazon, iTunes oder Musicload sprechen Bände. Auch über Facebook erfahren Eskimo Callboy viel Zuspruch. Die fast 30.000 Personen starke Fanbasis im Netz ist vom Erstling äußerst angetan. „Die meisten Musikfans verstehen das Thema der Band“, sagt ihr Manager Jens Gödde. Dass die Band irgendwann die Bodenhaftung verliert, glaubt er nicht.

Mit Spannung blickt Kevin Ratajczak den kommenden Monaten entgegen. Der Schritt zur Professionalisierung ist nicht mehr weit. Doch unter der Woche, an diesem Dienstag, gibt es Wichtigeres. Und wenn es nur das Laminatverlegen mit dem Großvater ist.

Metal-Festival im Schacht

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