Gelsenkirchen. Der Evangelische Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid investierte 250.000 Euro in seine „Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen“ bei Hünxe. Die Anlage ist geeignet für alle, „die laut und kreativ sind“ – und kann über die Woche noch Gäste vertragen.
Knapp 40 Kilometer und gut 35 Minuten trennen Gelsenkirchen von Gahlen. Auf den Weg haben sich in den letzten Jahrzehnten Legionen gemacht: Kinder und Jugendliche, Gemeindegruppen und Chorsänger. Ihr Ziel: Die „Evangelische Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen“ bei Hünxe. Der altgediente Freizeitort hat sich gewandelt: er ist heller, bunter, und moderner geworden. 250.000 Euro hat der Evangelische Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid in Häuser und Anlage investiert.
Nagelneue Sanitäranlagen und leichteres Mobiliar
2009 stand die Grundsatzentscheidung der evangelischen Kreissynode Gelsenkirchen und Wattenscheid an. Langfristig aufgeben oder kräftig aufhübschen und die Freizeitstätte zukunftsfähig machen? Die Frage wurde eindeutig beantwortet – mit einem Beschluss gegen den Trend. Viele Träger haben ihre Freizeithäuser aufgegeben. Der Kirchenkreis wollte daran festhalten, Kindern und Jugendlichen eine Naherholungsmöglichkeit zu erschwinglichen Preisen zu bieten.
Der Fachbeirat Freizeitstätte Gahlen hat jetzt eine neue Broschüre über die runderneuerte Anlage präsentiert. Es hat sich viel getan, sowohl in den Häusern als auch auf dem zwei Hektar großen Gelände. Die Bäder sind nagelneu, die Einrichtungen der Schlafräume wurden teilweise erneuert und überarbeitet. Im Speiseraum gibt es eine Schallschluckdecke und leichteres Mobiliar, das sich gut bewegen lässt. Dazu wurde ein weiterer kleiner Speiseraum geschaffen. Alle Fassaden und Innenräume wurden frisch gestrichen. „Dafür haben wir ein Farbkonzept entwickelt, das es auch kleinen Kindern ermöglicht, sich schnell zu orientieren“, sagte Corinna Lee vom Fachbeirat.
Weitläufiges Gelände mit fünf Gästehäusern
Auf dem weitläufigen Gelände mit Bachlauf verteilen sich fünf Häuser zum Übernachten mit 110 Betten, teils auch in Einzel- und Doppelzimmern. Dazu ein Zentralgebäude mit Speiseräumen, Küche und Verwaltung, ein Blockhaus, ein Spielhaus und eine Kapelle. Zu den acht Gebäuden kommen noch eine Grillhütte, eine Spiel- und Fußballwiese, ein Basket- und Volleyballfeld und ein großer Abenteuerspielplatz. Das Blockhaus lässt sich – dank neuer Inneneinrichtung – nun multifunktional nutzen: für Kaminrunden oder als Seminarraum ebenso wie für Chorproben oder Lichtspiele. „Das Blockhaus ist zusammen mit dem Spielhaus unser ‚Schlechtwetterprogramm’“, sagte Stefan Paßfeld.
„Die Freizeitstätte eignet sich für alle, die laut und kreativ sind“, findet Hansjörg Mandler zusammen. 20 Minuten Fußweg sind es in die Ortschaft Gahlen, so dass es keine Nachbarn gibt, die sich gestört fühlen könnten, wenn Chöre und Orchester mal lauter werden.
Im Durschnitt kostet der Aufenthalt mit Vollverpflegung rund 24 €/Tag. „Das hängt von der Gruppenstärke ab und den Zimmergrößen“, so Silke Salentin. „Die Wochenenden werden häufig für Konfirmandenfreizeiten genutzt“, so Corinna Lee. „Vor allem montags bis freitags können wir noch mehr Schulen attraktive Angebote machen.“
Tag der offenen Tür am Mittwoch
Wer die runderneuerte Freizeitstätte wiedersehen oder kennenlernen möchte, ist eingeladen zum Tag der Offenen Tür am Mittwoch, 27. Juni, 14 bis 18 Uhr. Die Adresse für Navis lautet: Im Aap 23, 46514 Schermbeck.
Doch viele Gelsenkirchener finden den Weg wie von selbst: denn ‚Gahlen’, wie es hier kurz heißt, hat fast so etwas wie einen Generationenvertrag.„Gruppenleiter und Lehrer erzählen mir manches Mal, dass sie schon als Kinder hier waren“, so Heimleiterin Iris Nimke.