Gelsenkirchen. . In der Flora machten 300 Schüler beim „KlarSicht“-Mitmachparcours zu Tabak und Alkohol von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit.
Das Highlight ist der „Drunk-Buster“, eine Art Rauschbrille. Wer sie aufsetzt, hat das Gefühl, betrunken zu sein. Ohne den Drunk-Buster steuern die Schüler ganz sicher durch den aufgestellten Hindernisparcours. Sie umgehen spielerisch leicht die aufgestellten Hütchen, nehmen einen kleinen Ball auf und legen ihn an anderer Stelle wieder ab. Ganz anders sieht es da schon mit der Rauschbrille aus. Da werden die selbstverständlichsten Bewegungen zu oft nicht zu bewältigenden Herausforderungen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung machte nun mit ihrem „KlarSicht“-Mitmachparcours zu Tabak und Alkohol in Gelsenkirchen Halt. An zwei Tagen informierten sich im Kulturzentrum Flora etwa 300 Schüler über die Auswirkungen von Nikotin und Alkohol. Andere Drogen wurden ausgeklammert, denn die Hauptdroge, so Munevera Ackermann vom „Kontaktcentrum“, der Fachstelle für Suchtvorbeugung, sei nach wie vor Alkohol.
Ohne erhobenen Zeigefinger
Zu absoluter Trink-Abstinenz will man die Schüler nicht anhalten. „Wir wollen erreichen, dass sie Alkohol bewusst konsumieren, Nikotin dagegen überhaupt nicht“, erklärt Projektorganisatorin Ingrid Schmitt. „Es geht uns nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger an den Stationen zu stehen.“ Man wolle Genuss- und Konsumverhalten bewusst machen, mit den Jugendlichen soziale Folgen des Tabak- und Alkoholkonsums reflektieren, Entscheidungshilfen für gesundheitsförderliches Verhalten anbieten, über Wirkungen und Sucht aufklären und Schutzmechanismen zur Förderung des Nichtrauchens und zu einem kritischen Umgang mit Alkohol aufbauen. Das interaktive Angebot wurde für Jugendliche ab 12 Jahren entwickelt.
Und es scheint zu funktionieren. So hätten 80 Prozent angegeben, nach dem Parcours die Folgen von Tabak- und Alkoholkonsum besser einschätzen zu können. Was alle Beteiligten freut: Rauchen hat bei vielen Jugendlichen ein negatives Image bekommen. Ingrid Schmitt: „Es ist uncool geworden.“
Sieben Stationen im Mitmachparcours
Der Drunk-Buster ist nur eine von sieben Stationen im Mitmachparcours. An jeder Station bleiben die kleinen Schüler-Gruppen für 15 Minuten, dann geht es weiter zur nächsten Einheit. Am „Tor der Entscheidung“ werden Einschätzungsfragen gestellt (Können Alcopops süchtig machen?). Eine Station informiert anschaulich und beispielhaft über Alkohol, eine andere über den blauen Dunst. Werbeversprechen werden hinterfragt, es gibt eine Talkshow und einen Infostand. Die Jugendlichen hatten ihren Spaß – und am nächsten Morgen sicherlich keinen Kater.