Berlin. . Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren rauchen und trinken weniger. Das ist das Ergebnis des neuen Drogenaffinitätsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sorgen macht das ansteigende Rauschtrinken in gewissen jugendlichen Altersgruppen sowie der gleichbleibende Cannabis-Konsum.

Die Zahl der jugendlichen Raucher geht weiter zurück. Wie aus dem neuen Drogenaffinitätsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervorgeht, stieg der Anteil der 12- bis 25-Jährigen, die noch nie geraucht haben, auch im Jahr 2011. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen geht demnach auch die Beliebtheit von Alkohol und Cannabis zurück. Bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) ist der Konsum in diesen Punkten jedoch unverändert hoch.

Der Tabakkonsum unter den 12- bis 17-Jährigen hat sich damit seit 1989 mehr als halbiert. Damals rauchten knapp 24 Prozent der minderjährigen Deutschen, 2011 waren es knapp zwölf Prozent. Für die Studie wurden den Angaben zufolge rund 5000 Jugendliche und junge Erwachsene zum Konsum von legalen und illegalen Drogen befragt.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), wertete die Entwicklung bei den Jugendlichen als positiv. Sorge bereitet ihr indes das unter 18- bis 25-Jährigen nach wie vor beliebte Rauschtrinken. Der Anteil derer, die bei der Befragung angaben, in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal bei einem Anlass fünf alkoholische Getränke zu sich genommen zu haben, nahm 2011 auf knapp 42 Prozent zu (2009: 37,9 Prozent).

Rauschtrinken scheint etwas aus der Mode zu kommen

Jeder Jugendliche, der wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus eingeliefert wird, sei einer zu viel, sagte Dyckmanns. Bei den unter 17-Jährigen sind die Fälle von Rauschtrinken nach der Studie rückläufig. 2011 lag der Anteil bei gut 15 Prozent.

Die Direktorin der in Köln ansässigen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, kündigte an, im Bereich der Alkoholprävention künftig einen Schwerpunkt zu setzen. Gerade bei jungen Männern sei das Konsumverhalten riskant. „Hier kann man über keine Kehrtwende berichten“, sagte Pott.

Beim Cannabis-Konsum zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Rauschtrinken. Während immer mehr Jugendliche unter 17 Jahren die illegale Droge noch nie probiert haben, hat der Anteil der Cannabis rauchenden 18- bis 25-Jährigen 2011 wieder leicht auf 39,2 Prozent zugenommen (2010: 35 Prozent). Andere illegale, vor allem sogenannte harte Drogen spielen bei Jugendlichen eine untergeordnete Rolle. (epd)