Gelsenkirchen. Das nächste WAZ-Medizinforum thematisiert arterielle Verschlusskrankheiten in den Beinen. Drei Referenten liefern Fachvorträge und stehen persönlich für Fragen zur Verfügung.
Wenn man immer wieder stehen bleiben muss, aus Verlegenheit die Schaufenster betrachtet, weil die Beine so schmerzen, und das nach nur wenigen Metern Gehstrecke, kann dies ein Indiz sein für eine arterielle Verschlusskrankheit der Beine. Eine Krankheit, die immerhin 4,5 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Über sie informiert das nächste WAZ-Medizinforum am 4.Juli in Kooperation mit dem St. Marien-Hospital Buer.
„Wir reden von Erkrankungen der Schlagadern in den Beinen. Die sorgen eigentlich dafür, dass das sauerstoffreiche Blut in die Beine gelangt, genauer zu den Muskeln. Wenn diese Adern durch eine Verkalkung eingeschränkt werden, führt das zu Schmerzen, wenn die Muskulatur benutzt wird“, erklärt Dr. Gabriele Kischel-Augart, leitende Gefäßchirurgin im Marienhospital in Ückendorf. „Der typische Fall ist, dass die Menschen ohne Beschwerden losgehen und nach einer Distanz von vielleicht einhundert Metern solche Schmerzen haben, dass sie stehen bleiben müssen.“
Diagnose ist einfach zu stellen
Und obwohl man bei einem solchen Beschwerdebild selbst bemerkt, dass etwas nicht stimmt, gehen viele Menschen erst spät zum Arzt. Dabei ist die Diagnose recht schnell und einfach durchzuführen, erklärt die Gefäßchirurgin. Erster Schritt ist, den Puls am Fuß zu fühlen. „Wenn man den dort nicht fühlen kann, ist das ein Hinweis.“ In diesem Fall erfolgt eine Blutdruckmessung am Bein. Der ermittelte Wert wird mit dem am Arm verglichen und erlaubt weitere Rückschlüsse. „Der Wert vom Bein sollte mindestens so hoch sein, wie der am Arm“, so die Medizinerin, die im weiteren Verlauf ihres Vortrages über Risikofaktoren, deren Eindämmung und eine Medikamententherapie informiert.
Reicht die nicht aus, werden die Patienten an den zweiten Referenten des Abends, Privatdozent Dr. Uwe Keske, Radiologe im St. Marien-Hospital und Marienhospital, überwiesen. Im ersten Schritt führt er eine Kernspintomographie durch. „Das ist wenig belastend für den Patienten und wir wissen dann genau, was man tun kann“, so der Mediziner, der daneben auch andere Diagnose- und Behandlungsformen vorstellen wird. Besonders aber betont er, dass Patienten nicht aus Angst dem Arzt fernbleiben sollen.
Verschiedene Möglichkeiten bei der Operation
„Die Menschen gehen viel zu spät zum Arzt. Aber bis einschließlich des MRT sind alle Methoden völlig schmerzfrei.“ In einigen Fällen aber geht an der Operation kein Weg vorbei. Die ist dann das Fachgebiet von Dr. Wilfried Heine, Chefarzt der gefäßchirurgischen Abteilung im St. Marien-Hospital, und der dritte Referent des Medizinforums.
Doch auch bei der Operation gibt es Unterschiede. „Die einfachste Form ist eine Kalkausschälung“, so der Gefäßchirurg, der aber mittlerweile auch über eine Reihe von Prothesen verfügt, die, egal ob aus Kunststoff oder körpereigenem Venenmaterial, dem Patienten gute Dienste leisten. Sofern er sich an den Rat des Arztes hält und auch seinen Lebenswandel entsprechend gestaltet, betont Heine. „Denn wir sind nur Klempner. Wir arbeiten an den verkalkten Rohren, aber an dem verkalkten Wasser ändern wir nichts.“
Das WAZ-Medizinforum findet am Mittwoch, 4. Juli, um 18 Uhr im Michaelshaus an der Hochstraße 46 in Buer statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich.
Anmeldungen werden ab sofort unter 0180 240 40 72 entgegen genommen. Wie immer besteht im Anschluss an die Fachvorträge Gelegenheit, auch persönlich Fragen zu stellen.