Gelsenkirchen. . FH-Präsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann berichtete im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss, wie sich die Hochschule den Campus der Zukunft vorstellt. Die Pläne sehen zunächst den Bau einer Mehrzweckhalle vor.
Noch blockiert der belastete Altbau die Entwicklungspläne der Westfälischen Hochschule. Noch.
Nach der fachgerechten Abtragung des PCB verseuchten Gebäudes würde die Hochschule gern sofort loslegen und die Einrichtung an der Neidenburger Straße für die Zukunft aufstellen.
Neuer Bebauungsplan notwendig
FH-Präsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann berichtete dem Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss am Mittwochnachmittag, wie die Hochschule den Campus – in Zusammenarbeit mit der Stadt – entwickeln will. Auf dem Gelände des Altbaus soll eine Mehrzweckhalle entstehen, die unter anderem Raum für größere Lehrveranstaltungen bietet. Bei der wachsenden Zahl der Studierenden – rund 1000 Studienanfänger sind es allein am Standort Gelsenkirchen, nur zehn Prozent kommen allerdings aus der Schalke-Stadt – bringen die Westfälische Hochschule bei einer inzwischen 150-prozentigen Auslastung an ihre Grenzen.
Weiteres Ziel: Wohnraum für Studenten am Campus und weitere Gebäude, auch für die Unternehmensgründer aus den Reihen der Studenten. „Wenn man das befeuern will, müssen sie in Campusnähe Räume haben“, sagte Kriegesmann. Der im übrigen auch eine bessere Verkehrsanbindung wünscht.
Für den Bau einer Mehrzweckhalle, erläuterte Stadtdirektor Michael von der Mühlen, ist kein neues Verfahren nötig, allerdings für die Restfläche. Dafür müsse ein neuer Bebauungsplan erstellt werden.
Förderprogramm des Landes läuft aus
Was die Umsetzung angeht, „so würden wir lieber gestern als heute anfangen, aber es gibt ja zurzeit keinen Landeshaushalt“, sagte der FH-Präsident. Den ersten Spatenstich wünscht er sich in zwei Jahren. Hermann-Josef Peters vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) zeigte sich zuversichtlich, den Termin einhalten zu können, zeigte indes die noch vorhandenen Hürden auf. Erst müsse eine konkrete Schadensaufnahme und Bestandserfassung am alten Gebäude vorgenommen werden. Die Ausschreibung für die Erstellung der Gutachten nach den europäischen Vergaberegeln würde etwa vier Monate dauern. Und noch fehle eben ein Landeshaushalt.
Für die FDP zog Jens Schäfer im Verlauf der Diskussion den Resolutionsantrag für den Bau eines Studentenwohnheims mit Mitteln aus dem NRW-Förderprogramm für Studentenwohnraumbau zurück. Das Programm läuft Ende 2012 aus. Aber, erklärte Stadtdirektor von der Mühlen: „Für den Wohnbereich muss Planungsrecht geschaffen werden. Das kriegen wir bis zum 31. Dezember nicht hin.“ Als schnellere Lösung würde er begrüßen, sagte Prof. Kriegesmann, einen freien Gebäudeteil von Haus Heege unweit des Campus’ für Studierende herzurichten. Gespräche mit der GGW seien bereits geführt worden.