Gelsenkirchen.

Die Pressemitteilung liest sich, als wäre nichts gewesen in der Zwischenzeit. „Nach einer kurzen Verschnaufpause ist Scheuten Solar wieder da und zeigt dies und seine Produkte auf der Intersolar in München“, heißt es da. Die Insolvenz also ist abgewendet. Scheuten Solars neuer Partner ist demnach ein chinesisches Unternehmen namens Aikosolar, das die grundlegenden Komponenten aus der Produktionslinie übernommen haben soll.

In Zahlen ausgedrückt heißt das nach WAZ-Informationen: 40 Mitarbeiter werden in Gelsenkirchen zunächst weiter in der Produktion arbeiten. Weitere 130 Beschäftigte werden in eine Transfergesellschaft platziert, deren Haltwertzeit dem Vernehmen nach sechs Monate betragen soll. Ebenfalls klar soll sein, dass der strategische Investor aus Fernost bei einer guten Positionierung am Markt weitere Mitarbeiter aus der Transfergesellschaft zurück in das Unternehmen führen will.

Reine Werbung

Für Stadtrat Joachim Hampe, der jüngst noch dem Rat Bericht erstattet hatte, sind das grundsätzlich positive Zeichen. „Das ist ein Hoffnung gebendes Ergebnis“, nannte der Wirtschaftsförderer dieses Ende der Verhandlungen zwischen zwei niederländischen Gläubigerbanken und dem strategischen Investor aus China, der auf diese Weise ein Standbein in Europa aufbaut und weitere Expansionsgedanken auf dem Weltmarkt verfolgen darf.

Aikosolar selbst ist ein chinesischer Zellenhersteller (600 MW Kapazität), dem auch die Powerway Renewable Energy gehört, ein internationaler Hersteller von Solarfarmen. Der Rest ist reine Werbung: Diese Ost-trifft-West-Partnerschaft kombiniere die Stärken beider Kontinente in einem einzigartigen Unternehmen, heißt es da.

Scheuten Solars robuste Marke, das innovative Produktportfolio und die mehr als zehnjährige Erfahrung gingen eine Hochzeit mit der finanziellen Stärke von Aikosolar und der internationalen Erfahrung von Powerway Renewable Energy ein. Die Partnerschaft biete die Möglichkeit, das Produktportfolio von Scheuten zu erweitern, um der gesamten Nachfrage des Marktes zu genügen. Und dass die Glas-Glas-Module, die in Deutschland hergestellte Multisol-Gold-Serie, und die im Fernen Osten produzierten Industriemodule ein umfassendes Portfolio darstellten.