Gelsenkirchen. . Spielen, lesen, speisen: Das Consol Theater an der Bismarckstraße wird im Juli zur Bühne fürs Seniorentheatertreffen NRW.

Die Zeit ist reif für „Wildwest“. Vom 5. bis 8. Juli findet im Consol Theater an der Bismarckstraße 240 zum ersten Mal überhaupt das Seniorentheatertreffen NRW statt.

Sechs Theatergruppen zeigen einen Querschnitt der eindrucksvollen Inszenierungen im Land. Abgerundet wird das Programm von einer beispielgebenden Inszenierung aus Berlin. Für die Festivalteilnehmer gibt es zudem ein Rahmenprogramm mit Workshops, Foren, Diskussionsrunden und kleinen Abendveranstaltungen in der Kellerbar des Consol Theaters.

Mit dabei sind natürlich auch die Gelsenkirchener Theatersenioren von der Gruppe Synovia. Allerdings treten sie als Gastgeber nicht aktiv auf der Bühne mit einem eigenen Stück in Erscheinung – vom Improtheater-Abend am 7. Juli mal abgesehen. „Wir hätten gerne gespielt, aber das ist eine Frage der Ehre“, sagt Synovia-Mitglied Reinhold Stania (59) aus Resse. Allerdings könne man auch gut mit dem Improtheater leben. Außerdem treten die Gelsenkirchener fotokünstlerisch inszeniert im Programmheft und in den Flyern in Erscheinung.

„Wir wollten etwas größeres machen“

Die Seniorentheaterplattform des Kultursekretariats NRW, während der man viele einzelne Veranstaltungen gehabt habe, so André Wülfing vom Consol Theater, sei auf drei Jahre begrenzt gewesen. „Wir haben weiter gemacht. Und wir wollten etwas größeres machen, mehrere Tage am Stück.“ Herausgekommen ist Wildwest, das die Veranstalter nicht nur als Festival, sondern auch als Arbeitstreffen verstehen. Wülfing ist auch Mitglied der dreiköpfigen Jury, die die Stücke für das Seniorentheatertreffen NRW ausgesucht hat.

Nach der Eröffnung um 18 Uhr am Donnerstag, 5. Juli, zeigt die Bonner Gruppe „Go.old“ das Tanztheater „Vom Suchen und Finden“, die Münsteraner „WeisheitsSzene“ liest unter dem Titel „(Un-)erwünschte Funde“ Jandl- und Gerstl-Texte. An jedem Veranstaltungstag werden Nachgespräche zu den Inszenierungen im Anschluss an die Vorstellungen angeboten. Auch gemeinsame Mittag- und Abendessen sind geplant. Außerdem wird im Rahmen der Abschlussveranstaltung am Sonntag, 8. Juli, der NRW-Dramatikerinnenpreis „Reif für die Bühne“ verliehen.

Preisverleihung: Reif für die Bühne

Von Freitag bis Samstag finden von 10 Uhr bis 12.30 Uhr Workshops statt, deren Ergebnisse am Sonntag anschließend präsentiert werden. Für die Workshops hat man sich „Profis von außen“ geholt. Ingrid Berzau, seit über 25 Jahren in der künstlerischen Leitung des Altentheaters des Freien Werkstatt Theaters Köln, lehrt biografisches Theater. Holger Heydt, seit zehn Jahren im Bereich afrikanisches Trommeln und Rhythmik tätig, bringt den Teilnehmern „Bodysound“ bei. Und Lee Beagley und Anna Siegrot, die schon für Pottfiction am Consol Theater waren, weihen in die Kunst des Straßentheaters ein.

Nachgespräche und Workshops

Im Forum wird über Seniorentheater diskutiert, Prof. Dr. Heiner Gembris hält einen Vortrag über Kreativität im Alter, Wilhelm von Hoegen singt Paolo Conte und Clownin Rosa Rasanta ist fröhlich. Bis auf die Theaterstücke sind alle Veranstaltungen kostenlos.

Und so spielen die Seniorentheatergruppen:

5. Juli, 19 Uhr: Go.old aus Bonn – Tanztheater „Vom Suchen und Finden“; WeisheitsSzene aus Münster – Jandl- und Gerstl-Texte „(Un-)erwünschte Funde“; 6. Juli, 16 Uhr: Bühne 55, Theater Bielefeld – „Die goldenen letzten Jahre“ von Sibylle Berg; 19 Uhr: Theater Mülheimer Spätlese – „Ruhe bitte“, eine szenische Collage; 7. Juli, 16 Uhr: Wehrtheater Köln – „Altersfragen: Spiegelungen/ Weis(s)heit, ein Mehrgenerationenprojekt; 19 Uhr: Theater UHU aus Bonn – „Amerika“ nach Franz Kafka, und am 8. Juli, um 16 Uhr gibt’s noch das Theater der Erfahrungen aus Berlin mit der satirischen Liederrevue „Eine Frau wird erst schön in der Küche“.

Für die Workshops bittet das Consol Theater um rechtzeitige Anmeldungen unter 0209 -9 88 22 82 oder per E-Mail: kontakt@consoltheater.de.