Gelsenkirchen. Nach drei Jahren ziehen die Beteiligten des Projektes „Startklar!“ an den Gelsenkirchener Hauptschulen ein sehr positives Fazit. An der Schwalbenstraße haben sechs von elf Schülern einen sicheren Anschluss nach Abschluss der zehnten Klasse.
Startklar, das sollten Schüler sein, wenn sie einen Abschluss in der Tasche haben. Wissbegierig und voller Tatendrang, ganz gleich ob für Studium oder Ausbildung. Aber in welchem Bereich? Da hakt es bei ganz vielen. Denn welcher Beruf es sein soll, in dem sie ihr Leben lang ihre Brötchen verdienen, das wissen viele nicht. „Startklar! Mit Praxis fit für die Ausbildung“ heißt ein landesweites Projekt, mit dem Schüler die Möglichkeiten bekommen, in viele verschiedene Berufe hineinzuschnuppern, um am Ende von Klasse zehn „orientierungsreif“ sind.
Tim Itzlinger besucht die zehnte Klasse der Hauptschule an der Schwalbenstraße und seit Klasse acht ist er Teil von „Startklar!“. „Ich habe in einer KFZ-Werkstatt gearbeitet, bei einem Dachdecker, im Metallbau, in einem Elektronikbetrieb, als Koch und auch bei einem Schreiner“, sagt er. Dachdecker wollte er werden, doch nach drei Jahren intensiver Orientierung hat er sich nun für den Metallbau entschieden und einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Rund 60 Schüler haben es in Phase zwei geschafft
Die achten Klassen von fünf Hauptschulen und einer Gesamtschule haben vor drei Jahren mit einer Potenzialanalyse begonnen. „Die Schüler sollten auf diesem Weg ihre eigenen Stärken kennenlernen“, erklärt Gerd Dombrowski vom Kommunalen Bildungsbüro und gleichzeitig Koordinator des Projektes in Gelsenkirchen. In die zweite Phase haben es rund 60 Schüler geschafft. „Die müssen 40 Stunden pro Halbjahr arbeiten. Oft auch in der Freizeit. Aber es hat sich gelohnt“, sagt Peter Nienhaus, Schulleiter der Hauptschule an der Schwalbenstraße.
Elf Schüler seiner „Penne“ sind mit dabei. Sechs von ihnen haben einen Ausbildungsvertrag unterschrieben, oder sich für die Fortsetzung der Schullaufbahn entschieden. Ein weiterer hofft auf die Zusage einer Bewerbung. Für Sabrina Franz lief es trotz „Startklar!“ noch nicht rund. Gerne würde sie sich zur Einzelhandelskauffrau ausbilden lassen, das hat ihr das dreijährige Projekt deutlich gemacht. Allein, es fehlt noch die passende Stelle.
Fachkräftemangel begegnen
„Ein solches Projekt ist eine der wichtigen Maßnahmen, dem Fachkräftemangel zu begegnen. So kann verhindert werden, dass viele Jugendliche ihre Ausbildung abbrechen. Wer von Beginn an klar orientiert ist, der ist auch bei den Betrieben gern gesehen“, sagt Egbert Streich, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe.