Gelsenkirchen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Gelsenkirchen im April leicht gestiegen. In der Stadt waren insgesamt 18 220 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 178 mehr als im März. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 14,7 Prozent (Buer plus 0,1 auf 12,1 Prozent). Das teilte Agenturchef Luidger Wolterhoff am Mittwoch mit.

Eine Abschwächung der Konjunktur wollte Wolterhoff aber (noch) nicht festmachen, obwohl von März auf April traditionell eher eine Entlastung festzustellen ist. „Die aktuelle Entwicklung deutet nicht zwingend darauf hin“, sagte er und stellte fest, dass „der Anstieg der Arbeitslosigkeit von verschiedenen Ursachen maßgeblich beeinflusst“ worden sei.

Geringe Entlastungswirkung

Etwa von den Osterferien, die insgesamt für weniger Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt gesorgt hätten. Oder die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker mit rund 100 Meldungen im gesamten Arbeitsagenturbezirk. „Außerdem ergibt sich aus dem reduzierten Instrumenteneinsatz – vor allem im Bereich der Jobcenter – eine geringere Entlastungswirkung, was insbesondere im Vorjahresvergleich zu dem Anstieg der Arbeitslosigkeit beiträgt.“

Eine Entwarnung kann vielleicht auch aus diesem Aspekt gelesen werden: Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei im April bereits deutlich lebhafter gewesen als im Vormonat, sagte Wolterhoff. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agentur demnach 429 neue offene Stellen (+ 93). Gesucht wurden insbesondere Fachkräfte aus den Bereichen Gesundheit und Pflege sowie Metall und Elektro. Etwa jede siebte freie Stelle entfiel auf die Sparte Arbeitnehmerüberlassung, besser bekannt als: Leiharbeit. Am Monatsende lag der verfügbare Bestand an offenen Stellen bei 1201.

2719 Menschen in der Arbeitslosenversicherung

Die Agentur für Arbeit zählte in der Arbeitslosenversicherung 2719 Menschen, 58 mehr als im März (+ 2,2 Prozent). Im Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) erhöhte sich die Zahl um 120 auf jetzt 15 501 Personen (+ 0,8 Prozent). Sechs von sieben Arbeitslosen in Gelsenkirchen (85,1 Prozent) erhalten damit aktuell Arbeitslosengeld II (Hartz IV); ein erschreckendes Verhältnis, auf das Oberbürgermeister Frank Baranowski tags zuvor bei der Mai-Kundgebung bereits hingewiesen hatte.

Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 567 Frauen und Männer zugenommen. In der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) war die Zahl der Arbeitslosen um 149 Personen höher (+ 5,8 Prozent) als im April 2011. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Jobcenter IAG) lag die Arbeitslosigkeit um 418 Personen über dem Wert vor Jahresfrist (+ 2,8 Prozent).