Gelsenkirchen.
Die Verschönerung der Altstadt geht weiter. Nach dem Hans-Sachs-Haus werden rund zehn Millionen Euro (Eigenanteil ca. zwei Mio. Euro) in den Umbau der Stadtbahnstation Heinrich-König-Platz investiert, um aus einem potenziellen, kellerähnlichen Angstraum einen ebenen und im besten Fall attraktiv gestalteten Platz zu formen. Baubeginn, teilte die Verwaltung am Donnerstag im Verkehrs- und Bauausschuss mit, sei voraussichtlich im November oder Dezember dieses Jahres.
Ganz oben auf der Agenda steht zunächst die Toilettenanlage, die außer Betrieb genommen wird (Folgenutzung muss noch geregelt werden); außerdem werden die notwendigen Brandschutzmaßnahmen für die Baustelleneinrichtung umgesetzt. Für Februar 2013 sieht der noch recht grobe zeitliche Fahrplan den Abriss der Pavillons vor der Sparkasse vor. Ist das abgeschlossen, werden die beide Aufzüge stillgelegt, für zirka acht Monate.
Nicht anders machbar
„Aus technischen Gründen ist das anders nicht machbar“, beantwortete die Verwaltung eine Rückfrage des Grünen-Stadtverordneten Dennis Melerski, ob man an der Stelle nicht auch nacheinander statt parallel arbeiten könne. Vielleicht liegt hier mit Blick auf Menschen mit Handicap das einzige Manko in der Planung. Rollstuhlfahrer werden auf Monate hin die Station am Heinrich-König-Platz nicht mehr nutzen können, die bekanntlich im laufenden Betrieb umgebaut werden soll. Sie müssen auf die Stationen am Musiktheater und am Hauptbahnhof ausweichen.
Zwei Zugänge
Es folgen die Baustelleneinrichtung im März 2013 und der Beginn der Bauphase, die bis etwa Ende des Jahres reichen wird. Zu jeder Zeit, stellte die Verwaltung fest, sollen zwei Zugänge zur Station erhalten bleiben. Im Januar 2014 folgt die Umgestaltung des Südeinganges, erst wenn die Arbeiten an der Stelle beendet sind, folgen der Nordeingang und die Dachanpassung. Im April 2014, wenn alles glatt geht, folgen schließlich die Pflasterarbeiten auf dem neuen Heinrich-König-Platz.
Bemerkenswert: Rolltreppen wird es am König-Platz in der Zukunft nicht mehr geben. Sie sind aus Kostengründen aus der Bauplanung genommen worden. Auffangen soll diese Maßnahme eine massive Treppe und Aufzüge, die alle Ebenen der Stadtbahnstation behindertengerecht miteinander verbinden sollen. Um diese Form der Barrierefreiheit zu erreichen, werden die vorhandenen Aufzugsanlagen bis auf die Platzoberfläche verlängert und den heute geltenden Normen angepasst. Oberirdische Lichtkuppeln wird es ebenfalls nicht mehr geben, die Rampenanlage wird großzügig verfüllt.
Nächste Insolvenz droht
Ähnlich wie schon beim Hans-Sachs-Haus will die Stadtverwaltung auch für den Heinrich-König-Platz die „bluebox“ als Info-Center nutzen, um die Anlieger und die generell Interessierten über die unterschiedlichen Bauphasen auf dem neuesten Stand zu halten.
Bettina Lenort, Leiterin der Kommunalen Gebäudewirtschaft, informierte die Politik am Donnerstag, dass beim Umbau Hans-Sachs-Haus die nächste Insolvenz droht: Dem Betrieb, der die Maler- und Tapezierarbeiten ausführen soll, geht es wirtschaftlich nicht gut. Im Mai soll sich bei einer Besichtigung der Baustelle zudem entscheiden, ob der Rahmenzeitplan eingehalten werden kann.