Gelsendienste stellt seine Pläne vor, wie aus dem Großmarkt in Ückendorf ein Betriebshof für die Grünpfleger und die Stadtreinigung wird. Große Hallen bieten viel Platz und Möglichkeiten
Weit ausholend sind die erklärenden Handbewegungen von Gelsendienste-Chef Heinz Nadorf. Können sie auch sein, unter dem riesigen Dach über der langen Flucht Großmarkthallen. Platz satt gibt es hier. Zu viel für den dümpelnden Großmarkt mit den wenigen Händlerschildern. Genau richtig für den neuen Betriebshof der Stadtentsorger. Die Politikerschar des zuständigen Gelsendienste-Ausschusses im Gefolge schreitet Nadorf durch den überdimensierten Hallengang und präsentiert die Pläne, die aus dem Marktzentrum ein Müllzentrum machen sollen, nachdem die Stadt bekanntlich die Reißleine für das Millionengrab Großmarkt gezogen hat und in die Ückendorfer Immobilie der Stadttochter Gelsen-Log die Stadtreiniger- und Stadtentsorger einziehen sollen. „Wir hoffen, dass die Baugenehmigung unterm Tannenbaum liegen kann und wir Ende nächsten Jahres mit dem Umbau fertig sind”, gibt Nadorf den Zeitplan aus. Schon lange suchte Gelsendienste einen neuen zentralen Standort im Stadtsüden.
Zu klein ist der Junkerweg, zu eng ist es auch an der Nord-Dependance an der Adenauerallee. Der Betriebshof Junkerweg soll ganz aufgegeben und das Grundstück vermarktet werden – auch als Standort für das Technische Hilfswerk THW ist er im Gespräch. An der Adenauerallee soll die Stadtreinigung für den Norden stationiert bleiben und zugleich der Recyclinghof für die Bürgerannahme endlich kundengerechter ausgebaut werden. „Wir wollen damit auf jeden Fall auch im Norden bleiben, sonst landet der Müll nur im Gebüsch”, erklärt der Gelsendienste-Betriebsleiter. Zurück in den Süden: Halle für Halle erläutert Nadorf die geplante Umwidmung. Viel Platz für Mensch und Material bieten die 40 000 Hallen-Quadratmeter. Großer Vorteil für den künftigen Fuhrpark-Standort: Gegen Regen durch das Dach geschützt können die Müllwagen dann manövrieren. Immerhin: An die 150 Fahrzeuge werden dort stationiert. Neue Möglichkeiten bieten sich in den Hallen für die Sammlung und Behandlung der großen Mengen an Grünabfall und Altpapier. Sie können künftig vor Ort zerkleinert und vorsortiert werden. Dass die hohen Hallen selbst für Gelsendienste etwas überdimensioniert sind, hat freilich einen Vorteil: Durch sie fegt der Weg, „so dass es weniger riechen wird”, meint Nadorf. Platz am neuen Standort wird auch der Ausbildungsbetrieb finden, der aus Bulmke nach Ückendorf ziehen wird, auch wenn dann das „Übungsterrain” Bulmer Park nicht mehr direkt vor der Haustür liegt. Gebaut werden muss zudem eine Tankanlage für die Wagenflotte. Dazu kommen unter anderem Salzlager und Silos. Noch geklärt werden muss die Wärmeversorgung für den neuen Betriebshof. Auch ökologische Akzente wollen die Gelsendienste setzen: „Wir wollen prüfen, ob wir die Waschhalle mit Regenwasser betreiben können”, so Nadorf. Vor den Hallen soll das Areal für den Service-Hof zur Müllabgabe durch die Bürger angelegt werden. Auch das wird neben der eigenen Gelsendienste-Flotte Verkehr bringen. Immerhin gibt es an den beiden bisherigen Betriebshöfen im Jahr durchschnittlich 140 000 Anlieferungen von Privatpersonen und Firmen. An der verkehrlichen Anbindung über die Ringstraße und die Wickingstraße wird sich aber nichts ändern können. „Das ist dann aber nicht mehr als bei einem funktionierenden Großmarkt”, meinte Nadorf zu kritischen Nachfragen aus dem Ausschuss.