Gelsenkichen.. 38,1 Tonnen Müll sammelten 3300 Freiwillige beim stadtweiten Aktionstag. Kühlschränke, Altreifen und Autositze waren auch dabei.

Mehr als 3300 Gelsenkirchener haben am Samstag wieder fleißig zugepackt und sich die Handschuhe schmutzig gemacht. Zum 13. Mal stand der Aktionstag „GEputzt“ auf dem Kalender, an dem sich insgesamt mehr als 120 Vereine, Institutionen, Gemeinden und Organisationen, aber auch private Freiwillige beteiligten. 38,1 Tonnen Müll landeten am Ende des Tages auf den großen Waagen des Müllheizkraftwerks in Essen-Karnap.

Die kleinen Fußballer von der SG Eintracht Gelsenkirchen waren bereits zum vierten Mal dabei. „Es geht uns darum, dass die Kinder ein Gefühl dafür kriegen und nicht einfach alles wegschmeißen. GEputzt hat Erziehungscharakter“, sagte der stellvertretende Jugendleiter Thomas Saxen. Mit blauen Müllsäcken stürmen die Eintracht-Minikicker (bis 6 Jahre) die Tribüne rauf und runter, sammeln Sachen wie Plastikflaschen, Pommesschalen, Chipstüten und Kaffeebecher ein. Voller Eifer wollten sie einsacken, was nicht niet- und nagelfest ist. „Nein, Blätter brauchst Du nicht aufsammeln“, zeigte Thomas Saxen auf die Hand voll Laub eines Minikickers. Mit etwa 40 Kindern beteiligte sich die Eintracht an GEputzt. Die anderen Jugendspieler hatten am Vormittag Auswärtsspiele und stießen später zu den Minikickern.

„Kuriose Funde gab es in diesem Jahr kaum“, sagte eine Sprecherin von Gelsendienste. Das städtische Müll-Unternehmen fuhr die Sammelstellen an und holte die im Vorfeld zur Verfügung gestellten blauen Säcke ab. Es gab auch Sachen, die nicht in die Säcke passten: 16 Kühlschränke, zwei Elektroherde, sechs Waschmaschinen, 53 Altreifen und vier vermoderte alte Autositze wurden aus Grünflächen gezerrt. Solche Funde machen die Freiwilligen leider jedes Jahr und gelten deshalb wohl nicht mehr als kurios.

„An der Wembkenstraße in Rotthausen, da lag am meisten“, verriet Norbert Presch, der mit seinem Gelsendienste-Kollegen Thomas Andermann eine Müllwagen-Tour fuhr. In dem Wäldchen der Schrebergartenanlage nämlich hatte die Reservistenkameradschaft Gelsenkirchen für eine saubere Natur gesorgt. Besonders fleißig waren auch die Kleingärtner von der Anlage Erlenkamp. „Schon fertig“, hieß es dort bereits vor 12 Uhr. Offiziell sollte die Aktion von 10 bis 14 Uhr dauern. Bloß: bis 14 Uhr mussten die Fahrzeuge von Gelsendienste schon in Karnap sein.

Die Helfer in der Gemeinde St. Augustin – zum größten Teil Kinder und Jugendliche aus dem katholischen Kinderheim St. Josef – waren schon seit 8 Uhr auf den Beinen, weil das angedachte Zeitfenster nicht mit dem Heim-Zeitplan vereinbar war. „Die Kinder haben Unmengen an Zigarettenkippen gefunden. Die waren wirklich in jeder Ritze. Das kann doch nicht sein!“, erzählte Gemeindereferentin Anja Gresch. Auch Glasscherben und Kronkorken habe man im Umfeld der Propsteikirche gefunden.