Gelsenkirchen. Damals funkelte dieses Haus wie ein Solitär in der Gelsenkirchener Kulturszene. „Als wir vor über 30 Jahren unsere Galerie eröffneten, da gab es bis auf den Halfmannshof kaum etwas in Sachen Kunst in Ückendorf“, erinnert sich Holzschneider und Lyriker Heinz Stein an die Anfänge. Inzwischen mutierte die Galerie Stein an der Bergmannstraße längst zur Keimzelle einer ganzen Galeriemeile.
Damals funkelte dieses Haus wie ein Solitär in der Gelsenkirchener Kulturszene. „Als wir vor über 30 Jahren unsere Galerie eröffneten, da gab es bis auf den Halfmannshof kaum etwas in Sachen Kunst in Ückendorf“, erinnert sich Holzschneider und Lyriker Heinz Stein an die Anfänge. Inzwischen mutierte die Galerie Stein an der Bergmannstraße längst zur Keimzelle einer ganzen Galeriemeile.
Im Südosten Gelsenkirchens haben sich in den letzten zehn Jahren verstärkt Kreative angesiedelt. Inzwischen gilt die Region rund um die Bergmannstraße als Quartier mit der höchsten Galeriedichte im Ruhrgebiet. Zwischen dem Baudenkmal Heilig-Kreuz-Kirche, der preisgekrönten Glasarkade des Wissenschaftsparks, dem Skulpturenwald Rheinelbe bis hin zur Künstlersiedlung Halfmannshof bilden Ateliers und Studios die „Galeriemeile Gelsenkirchen“.
Die Steins kämpften für ihre Idee
Den Stein ins Rollen brachte das Ehepaar Irmgard und Heinz Stein vor nunmehr 32 Jahren, als der Holzschneider und die Verlegerin ihre erste Galerie an der Hauptstraße eröffneten. „Da standen die Leute in Dreierreihen vor der Tür“, erinnern sich beide an die Anfänge. „Danach kam monatelang kein Mensch mehr.“ Doch Steins kämpften für ihre Idee und hatten Erfolg. Großen Erfolg. Bis heute.
Drei Jahre nach dem Startschuss zog es Steins in die Bergmannstraße 65, in ein Haus mit schmucker Gründerzeitfassade, wo sie noch immer leben und arbeiten.
Das große kulturelle Engagement zahlte sich aus
Der 77-jährige Holzschneider, der über 2000 Holzschnitte vor allem zu Themenfeldern wie Mensch, Mythen und Landschaften schuf, veröffentlichte bislang über 90 Bücher mit Aphorismen, Gedichten und Kindertexten. Als Bildhauer schuf Stein Hunderte von Objekten, eines davon ist seit 2006 in der Kirche St. Ludgerus in Buer zu finden.
Mit Holz setzt sich auch Irmgard Stein auseinander, und zwar in der Papierform. Die Ückendorferin hob im Jahre 1974 ihre „Edition Xylos“ aus der Taufe, einen kleinen Verlag, um vorzugsweise Lyrik in Verbindung mit Grafik herauszugeben. Weit über 250 Veröffentlichungen entstanden hier. Bis 2004 gab Irmgard Stein auch die Literaturzeitschrift „Solitär“ heraus. Viele Bände illustrierte Heinz Stein.
Das große kulturelle Engagement zahlte sich aus. Stammkunden reisen regelmäßig aus ganz Deutschland an, über 130 Ausstellungen mit nationalen und internationalen Künstlern richteten die Galeristen bereits aus.
Die nächste Aktion ist für Mai 2012 geplant
Vor gut zehn Jahren zog es plötzlich immer mehr Kreative ins Quartier rund um die Galerie Stein. Nicht zuletzt durch die Stadtteiloffensive Ückendorf aktiv tat sich etwas. Heinz Stein entwickelte das Konzept für den städtischen Flyer „Kunst und Kulturpfad Ückendorf“, der über die Kunstszene informiert. Inzwischen ist dieser stark erweiterte Flyer in der vierten Version auf dem Markt.
Noch heute ist Heinz Stein einer der wichtigen Motoren der Galeriemeile: „Damit dieser Zusammenschluss, der ja kein Verein ist, nachhaltig arbeiten kann, müssen noch mehr junge Leute einsteigen,“ betont der 77-Jährige. Der zurzeit fleißig die nächste Aktion auf der Meile mitgestaltet. Denn im Mai heißt es hier wieder „Tür auf!“