Gelsenkirchen. .
Wechsel an der Spitze des Bereichs Gesundheit und Soziales bei der Caritas: Ab sofort übernimmt Eva Bittner die Bereichsleitung von Christian Stockmann, der sich beruflich weiterentwickeln will (siehe Text unten). WAZ-Redakteurin Anne Bolsmann sprach mit der neuen Frau in Gelsenkirchen über ihre Wünsche und Ziele.
Frau Bittner, wo haben Sie vor dem Antritt dieser neuen Stelle gearbeitet?
Eva Bittner: Ich komme vom Caritasverband Duisburg und war bisher Zentrumsleiterin für den Bereich Duisburg-Süd. Da ich aber gebürtige Gelsenkirchenerin bin und auch hier wohne, freue ich mich natürlich, jetzt in meiner Heimatstadt arbeiten zu können. Vor allem, weil ich die Nöte der einzelnen Stadtteile kenne. Wenn man in einer Stadt lebt, kann man viel besser auf die Menschen eingehen.
Was liegt Ihnen bei dieser neuen Funktion besonders am Herzen?
Bittner: Ich denke, es ist wichtig, in Zeiten von leeren Kassen trotzdem den Spagat zu wagen, möglichst viele Beratungsangebote und Angebote für die Jugend- und Behindertenhilfe zu erhalten. Das wird sicherlich nicht einfach, aber mein Ziel ist, die Versorgung der Menschen hier vor Ort sicherzustellen. Damit jeder eine Anlaufstelle hat. Als Caritas haben wir ja nicht nur einen Auftrag, für die Menschen da zu sein – wir sind ja gleichzeitig auch Arbeitgeber und müssen die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter dauerhaft sichern. Ich sehe es auch als große Herausforderung der nächsten Jahre, mit anderen Wohlfahrtsverbänden an einem Strang zu ziehen, obwohl man um die gleichen Gelder konkurriert. Und ich möchte, dass die Caritas in Gelsenkirchen mit ihren sozialen Angeboten in Zukunft noch sichtbarer wird, als Teil der Kirche.
Wie meinen Sie das?
Bittner: Ich habe kürzlich mit einem Bischof aus Hong Kong gesprochen, der mir erzählt hat, dass die katholische Kirche dort vor allem Zulauf hat, weil die Menschen die Arbeit der Caritas vor Ort schätzen. Deshalb finde ich, dass wir auch etwas deutlicher herausheben sollten, dass wir eine kirchliche Einrichtung sind – und von der Kirche getragen werden. Hier in Deutschland arbeitet die Caritas inzwischen so eigenständig, dass das zuweilen einfach nicht mehr wahrgenommen wird. Unsere Wurzeln sind jedoch ganz klar die kirchlichen Hilfsangebote. Und das sollten wir auch deutlich machen.
Seit 2003 leitete Christian Stockmann den Bereich Gesundheit und Soziales bei der Caritas in Gelsenkirchen, nun will er sich beruflich weiterentwickeln und wird künftig als Mitglied des Vorstandes den Caritasverband Arnsberg-Sundern lenken.
Peter Spangenkrebs, der Gelsenkirchener Caritasdirektor, dankte ihm bei der Verabschiedung in dieser Woche für sein unermüdliches Engagement – und zitierte Trude Herr: „Niemals geht man so ganz, irgendwas von Dir bleibt hier“, und hob dann hervor, welche Spuren (unter anderem) von Christian Stockmann bleiben, der schon 1994 im Anerkennungsjahr zur hiesigen Caritas stieß. „Seine außerordentliche Netzwerkarbeit hat viele Projekte hier in der Stadt möglich gemacht“, so Spangenkrebs: „Etwa das TAF Team, das Jobcafé in der Innenstadt und auch den Carekauf im Tossehof.“
„Beim Carekauf muss ich leider bedauern, dass das Projekt hier nicht funktioniert hat“, so Christian Stockmann. Doch es gibt ja noch ein paar andere Spuren. . .