Gelsenkirchen. Dirk Bach oder Ralf Schmitz, beide längst etablierte Komiker, haben die Springmaus-Schule hinter sich und erfolgreiche Solo-Karrieren gestartet. Vera Passy, Gilly Alfeo, Norbert Frieling und Alexis Kara sind die Springmäuse 2012.

„Heute Abend ist die Kaue der sündigste Ort in Gelsenkirchen“, verspricht Vera Passy zu Beginn des Programms, während im Hintergrund die stimmungsvolle Melodie des Serge Gainsbourg-Klassikers „Je t’aime“ erklingt. „Schon als ich das Ortseingangsschild gesehen habe wusste ich: es kann nur um eines gehen - nämlich um Sex.“

Die Schauspieler des Improvisationstheaters Springmaus gastierten in der Kaue und beschäftigten sich in ihrem Programm „Unter einer Decke – Im Bett mit der Springmaus“ mit Liebe, Lust und Leidenschaft. Natürlich spielte in vielen Szenen auch der Fußball eine Rolle. Schließlich gaben die Zuschauer mit ihren Ideen die Richtung vor.

Die vier Schauspieler Vera Passy, Gilly Alfeo, Norbert Frieling und Alexis Kara regierten spontan, fantasievoll und locker auf die Zurufe und sorgten mit ihrer Schlagfertigkeit für Ovationen und einen brüllend komischen Abend.

Singledame entscheidet sich für alle drei Männer

Den wird vor allem Singlefrau Marianne nicht so schnell vergessen. Die Zuschauerin wurde von den drei „Männchen“ mit jeweils einer musikalischen Einlage bezirzt. Während Gilly ein Liebeslied dichtete, gab Alexis eine Oper zum Besten, in der es um den Film „Die Brücken am Fluss“ sowie Lammkoteletts ging. Norbert besang in seinem Reggae-Song Mariannes Lebenstraum: die Rente ab 60. Am Ende entschied sich die Singledame für alle drei Männer.

Schon nach wenigen Minuten machten die Akteure dann ihre „Drohung“ wahr und holten Zuschauer auf die Bühne. So fanden sich Steffi und Stefan ungewollt im Scheinwerferlicht wieder. Anhand von Spielszenen versuchte das Springmaus-Team herauszufinden, wie es zum ersten Kuss der beiden kam. Das Paar signalisierte mit Daumen hoch oder runter, ob die Schauspieler auf dem richtigen Weg sind. Einig waren sie sich dabei aber nicht immer.

Begriffe zum Thema Hochzeit

Dann gaben die Zuschauer Begriffe zum Thema Hochzeit vor, die in verschiedenen Szenen bespielt wurden, und bestimmten in welchem Filmgenre die Geschichten dargeboten werden sollen. So entstand unter anderem die Story um einen blau-weißen Schleier im Mittelalter, in der ein Bräutigam als „Ritter von Großkreutz“ mit dem gelb-schwarzen Wappen auf der Brust enttarnt wurde.

Mit reichlich Lokalkolorit ging es auch im zweiten Teil der Show weiter. Drei Geschichten wurden angespielt. Das Publikum durfte dann entscheiden, mit welcher es weitergeht. Obwohl die Liaison zwischen der Gelsenkirchener Friseurin Chantal und dem Dortmunder Türsteher Marcel sensationell komisch dargeboten wurde, konnte eine „wahre“ Geschichte die Gunst der Zuschauer gewinnen.

Ehepaar plauderte aus dem Nähkästchen

Ein Ehepaar in der ersten Reihe plauderte aus dem Nähkästchen und gab so die Handlung der Gewinner-Story vor. Vera und Norbert spielten in Musicalszenen vor, wie sich die beiden in der Schule kennenlernten, wie er ihr an ihrem 20. Geburtstag den Heiratsantrag machte und wie er seine Frau später auf die Palme bringt, indem er lieber zum Schalker Auswärtsspiel bei „Vorwärts Marl“ fährt als bei der Gartenarbeit zu helfen. Das Musical mit dem Titel „Ist ja nur ein Spiel“ wird schließlich zur ultimativen Liebesgeschichte gewählt.