Gelsenkirchen. .
Bei der Eiseskälte ist warme Kleidung Pflicht. Dazu schützen Cremes und Fettstifte beanspruchte Haut und die Lippen. Doch während der Mensch mit der Kälte umzugehen weiß, haben seine vierbeinigen Freunde oft Probleme. Was Hund, Katze und Co. jetzt brauchen, weiß Heike Bihsa vom Tierschutzverein Gelsenkirchen.
Was die Hunde betrifft, beruhigt sie erst einmal. „Ein gesunder Hund braucht auch bei der Kälte kein Mäntelchen. Das ist nur bei kurzhaarigen Hunden ohne Unterwolle nötig, bei sehr alten Tieren oder auch bei kranken Hunden.“
Ein Paradebeispiel ist die Moderasse Chihuahua. Ein solcher ist der kleine Feivel aus dem Tierheim, der sogar mit Mäntelchen noch bibbert. „Bei den meisten Hunden aber reicht es, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen“, weiß Heike Bihsa. „Grundsätzlich gilt für alle Hunde, das Tier muss in Bewegung bleiben. Auf die Befehle Sitz und Platz sollte ganz verzichtet werden. Und auch die üblichen Gespräche mit anderen Hundehaltern, bei denen die Tiere sonst warten, sollten besser ganz kurz ausfallen.“ Eine weitere Grundregel ist: lieber kürzer raus gehen, dafür aber öfter.
Hundepfoten brauchen bei solcher Kälte besonderen Schutz. Schuhe allerdings sind dafür nicht notwendig. „Man sollte die Pfoten mit Melkfett oder Vaseline eincremen. Das schützt die Pfoten vor Rissen. Und nach dem Gang ist es gut, die Pfoten mit lauwarmem Wasser abzuspülen.“ Schuhe braucht der beste Freund des Menschen nur, wenn er bereits wunde Pfoten hat.
Kälte kann auch Katzen zu schaffen machen
Ein besonderes Augenmerk sei auf Hunde zu richten, die ganzjährig im Zwinger leben. „Da sollte darauf geachtet werden, dass die Hütte geschützt steht und mit Streu ausgelegt ist. Decken und Tücher ziehen Feuchtigkeit an und sind daher gänzlich ungeeignet. Besonders wichtig ist zudem, dass das Trinkwasser mehrfach am Tag gewechselt wird.“
Doch die Kälte betrifft nicht nur Hunde. Sie kann auch Katzen zu schaffen machen, die üblicherweise nachts Freigang genießen. „Wenn das Tier das mitmacht, sollte es in den ganz kalten Nächten im Haus bleiben. Fordert es ein, raus zu gehen, dann sollte man zumindest die Zeit verkürzen, die Katze vielleicht später raus lassen“, so Bihsa.
Sie rät zudem, wo keine Katzenklappe vorhanden ist, einen Unterschlupf für die Samtpfote zu bauen. „Das geht schon mit einem Karton, den man geschützt aufstellt und der mit viel Zeitungspapier ausgelegt wird.“
Auch Kaninchen brauchen Unterstützung
Auch wer im Garten Kaninchen hält, sollte Vorsichtsmaßnahmen treffen. „Die frei lebenden Kaninchen bauen sich ja eine Höhle und bleiben da an solchen Tagen auch drin. Das Hauskaninchen kann das nicht“, so die Tierschützerin die auch hier empfiehlt, den Stall bestmöglich einzurichten. „Der sollte gut geschützt stehen und reichlich Streu und Heu bieten.“
Für alle vierbeinigen Freunde gilt, an so kalten Tagen darf die Futtermenge durchaus etwas größer ausfallen. „Freigänger-Katzen zum Beispiel sind nicht nur den Temperaturen ausgesetzt, sie finden bei der Kälte ja auch keine Maus. Die ziehen sich ja selbst zurück“, erklärt Heike Bihsa. Selbst Hunde, so weiß die Hundetrainerin, fordern an kalten Tagen mehr Futter ein. „Und da es ja nicht wochenlang so kalt ist, darf man dem ruhig nachgeben. Wenn das Tier im Frühling aktiver wird, dass reguliert sich das Gewicht wieder.“
Der bei Menschen verhasste Winterspeck tut unseren tierischen Freunden also richtig gut.