Gelsenkirchen.

Einen „strahlenden“ Sessionsstart bescherten sich die Narren. Zum ersten Mal erlebte die jecke Gemeinschaft bei der Prinzenproklamation eine Lasershow, in der die Bekenntnisse der Karnevalisten zu ihrer Stadt in bunten Farben auftauchten.

Die Zechen, Schalke 04, der Karneval spielten beim „Feuerwerk der guten Laune“ in der Gesamtschule Horst die Hauptrollen. Ein Extraorden gebührt den kreativen Machern des KC Astoria. Da konnte das inthronisierte Prinzenpaar Michael II und Martina II bereits punkten, bevor es selbst die närrische Bühne betrat. Mit Clownsgesichtern an den Wänden und bunten Luftballons am Himmel war die Mehrzweckhalle auf Karneval getrimmt. Beim Einmarsch der Gesellschaften bekamen die Besucher einen Vorgeschmack auf Rosenmontag: Es regnete Blumen, Kamelle, Popcorn und Kugelschreiber.

Wehmütige Stimmung kam zunächst durch den Abschied der Ex-Tollitäten auf. Die scheidenden Vorgänger Mike I. und Alexandra I. bleiben sowohl als harmonierendes Tanzpaar als auch gutes Gesangsduo in Erinnerung. Es folgte ein enthusiastischer Abschied, bei dem auch die eine oder andere Träne bei der Prinzessin floss. Und wie kann der Dank fürs närrische Amt besser ausfallen, als vom 1. Bürger der Stadt geadelt zu werden. „Ihr habt großen Karneval nach Gelsenkirchen gebracht“, pries Oberbürgermeister Frank Baranowski den Einsatz der beiden. Da wollen die Nachfolger nicht zurückstehen. Von Nervosität und einem kräftig pochenden Herz, das Martina II spürte, war dem Paar nichts anzumerken. Das närrische Volk hatten die beiden mit ihrem Begrüßungslied schnell auf ihrer Seite. „Wir bauen euch ein Schloss, das in den Wolken liegt“, gaben sie ihre närrischen Ziele preis. Dass sie auf flotte Rhythmen ihrer Garde bauen können, bewiesen die Astorianer mit ihren Tänzen im Hochgeschwindigkeitsbereich. Etwa 150 Mal wird die Prinzengarde im Laufe der Session das närrische Paar auf Trab bringen.

Die Rolle übernahm bei der Sessionspremiere auch das Gesangsduo „Double F“ des KC Astoria. Mit gängigen Schlagern zum Mitsingen erhöhte es die Betriebstemperatur beim Publikum. Den Siedepunkt erreichten die Jecken beim Vortrag des herrlich verrückten Alleskönners Willi Fröhlich. Der höhlte per Bohrer eine Salatgurke aus und entlockte ihr Trompetenklänge. Mal benutzte er eine Schubkarre als Resonanzkörper, mal brachte er einem Wischmop die Flötentöne bei oder verwandelte eine Batterie an Tetrapacks in eine Panflöte.

Dagegen verblassten die Turnübungen der jungen Männer von Sky Flash“, die als Akrobatik-Tanzgruppe angekündigt war: Aufwärmende athletische Kletterspiele, die nicht umwarfen.

Umso dynamischer zeigte sich die „Tanzgarde GKG 1878“ aus Krefeld. Mit Präzision und Harmonie bauten sie ihre Formationen, türmten ihre Pyramiden auf. Dass närrische Gruppen auch im Schautanz zu Hause sein können, zeigten die „Flying Stars“ vom KC Astoria. Schließlich dürfen im Karneval auch die Einpeitscher nicht fehlen. Das besorgte die „Mennekrather Gesangsgruppe“. Die 17 Musiker brachten mit ihren musikalischen Klassikern zum Mitsingen und -schunkeln Bewegung ins Volk. Nach vier Stunden endete das Spektakel. Bestens gelaunt, aber längst nicht nach Feierabend zumute, ging’s für viele im kleinen Kreis weiter.