Gelsenkirchen.

Die Sozialstruktur in der Stadt, sie liegt den Sozialdemokraten besonders am Herzen. Lutz Dworzak, Sprecher der Ratsfraktion für diesen Bereich und Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales, kennt viele förderwürdige Projekte, doch angesichts der schwierigen finanziellen Situation verzichtet er darauf, eine Prioritätenlisten aufzustellen oder konkret Geldbeträge einzufordern.

Ein Thema aus diesem Komplex aber benennt er: die Versorgung junger Menschen mit Ausbildungsplätzen. „Nach unseren Informationen“, sagt er, „gibt es ein Defizit in Höhe von 6300 Stellen.“ Als Mitglied der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) weiß er zudem, dass es nicht nur eine Unterversorgung im Bereich der gesunden jungen Menschen gibt, „sondern auch im Bereich der Menschen mit Behinderungen“. Wichtig sei es beispielsweise diese Frauen und Männer über Integrationsfachdienste in Lohn und Brot zu bringen. „Diese Plätze müssen wir fördern, um die Menschen selbst zu fördern.“ Mittel dafür, sagt Dworzak, gibt es beispielsweise beim LWL. „Die müssen nur abgerufen werden.“

Enorme Summen verschlingen jedes Jahr auch die Kosten für die Unterbringung. In diesem Bereich möchte die SPD intelligente Lösungen finden. „In Gelsenkirchen ist es so, dass gerade in den älteren Häusern auch die Menschen leben, die Transferleistungen beziehen“, schildert Lutz Dworzak. Hier würde viel Geld beispielsweise in Wärme investiert, weil die Gebäude einfach sehr oft schlecht gedämmt seien. Eigentümer anzusprechen, sie zu bitten, in die Substanz zu investieren, sie zu verbessern, ist ein Weg, den die Genossen sich vorstellen können, um die Kosten zu reduzieren.

Eine gewisse Umorganisation

Und dann gibt es da die SOS-Themen, mit denen sich die SPD beschäftigt. Nun ist das kein echter Notruf, denn SOS steht in diesem Fall für „Sauberkeit, Ordnung, Sicherheit“, doch eine gewisse Dringlichkeit gibt es wohl auch hier, weiß Lutz Dworzak.

Der Kommunale Ordnungsdienst etwa, der aktuell 21 Personen umfasse, sei gar nicht in der Lage, allen Anforderungen gerecht zu werden. „Hier können wir vielleicht etwas durch eine Umorganisation erreichen, da es kein Geld gibt, um weitere Planstellen einzurichten. Der Cityservice könne hier in gewissem Maße eine Rolle spielen.“

Verbessertes Sicherheitsempfinden

Eine Problemstellung, die an die Fraktion herangetragen worden ist, ist das Thema Angsträume. „In Grün- oder Parkanlagen etwa“, konkretisiert der Sozialpolitiker. „Hier könnten wir vielleicht über das Projekt Bürgerarbeit, das es ja schon für den Nordsternpark gibt, auch an anderen Stellen in der Stadt etwas bewegen.“ Friedhöfe, sagt Dworzak, seien solche Stellen, an denen dringend etwas getan werden müsste, um etwa das Sicherheitsempfinden der Besucher zu erhöhen. Konkret: „Wir möchten gerne Mittel einsetzen, um sieben sogenannte Friedhofskümmerer zu installieren.“

Personal, durch Umschichtung oder Ausweitung der Aufgaben, sei auch für den Bereich Sauberkeit in der Stadt notwendig, meint die SPD. Frauen und Männer, die darauf achten, dass die Straßen und Grünanlagen nicht von Müll übersät sind und die „wilde Kippen“ melden. Fantasievoll bringen die Genossen an dieser Stelle den Einsatz etwa von „E-Bikes“, Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor, ins Gespräch. So könnten Politessen mit einbezogen werden oder der Cityservice. „Denn das ist klar“, sagt Lutz Dworzak, „der Kommunale Ordnungsdienst kann das allein nicht leisten.“