Gelsenkirchen. Das „Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Nordrhein-Westfalen II – Westfalen“ ist das Nachschlagewerk für 5000 Baudenkmäler auf mehr als 1300 Seiten in Westfalen und wurde am Dienstag im MiR vorgestellt.

1959 wurde das Musiktheater im Revier eröffnet, seit 1997 steht das von Prof. Werner Ruhnau entworfene Wahrzeichen Gelsenkirchens unter Denkmalschutz und seit Dienstag ist es eines der 126 bedeutendsten Kunstdenkmäler Westfalens. Und davon hat Gelsenkirchen gleich zwei.

Im Musiktheater stellten der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und das Institut für vergleichende Städtegeschichte aus Münster das neue „Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Nordrhein-Westfalen II – Westfalen“ vor. Dr. Wolfgang Kirch, Direktor des LWL zeigte sich von dem 1340 Seiten starken Werk beeindruckt. „Zehn Jahre Arbeit hat es gebraucht, um 5000 Kunstdenkmäler auf knapp 1300 Seiten zu bannen. Das Handbuch kann wahrhaftig als westfälische Denkmalbibel bezeichnet werden“, lobte der LWL-Chef.

Dr. Ursula Quednau ist die federführende der 13 Autoren des Werkes und war die wissenschaftliche Projektleiterin. „Ich denke, es ist uns gelungen, einen verlässlichen und klärenden Führer zu erstellen, der einen repräsentativen Querschnitt durch die Kunst- und Baudenkmäler Westfalens abbildet. Mit dem Handbuch ist es möglich, sich den Objekten adäquat zu nähern“, so Quednau. Sechs Jahre dauerte die intensive Arbeit, die das Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster koordinierend betreut hat.

Qualtitätssprung gegenüber dem Vorgänger

„Insgesamt hat das Buch knapp mehr als eine Million Euro gekostet. Das hört sich zunächst viel an, ist aber gut investiertes Geld, denn durch die Arbeit sind viele wichtige Arbeiten geleistet worden, die uns für die nächsten Jahrzehnte hilfreich sein werden. Es ist auch ein Qualitätssprung gegenüber seinem Vorgänger“, erklärt der Professor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 345.000 Euro gab die LWL-Kulturstiftung, 320.000 Euro das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen..

Der Vorgängerband umfasste knappe 620 Seiten und stammt aus dem Jahr 1969. Eine unveränderte Auflage erschien noch einmal 1989. Das neue Werk ist in einer Auflage von 3000 Exemplaren gedruckt, von denen 1000 bereits verkauft sind.

Besonders sehenswert

23 Baudenkmäler sind für Gelsenkirchen in dem Werk verzeichnet. Neben den mit einem Stern für „besonders sehenswert“ ausgezeichneten Musiktheater und der Kirche Heilig Kreuz zählen unter anderem Haus Leithe, das Hans Sachs Haus, Siedlung Schüngelberg und Schacht I/II der ehemaligen Zeche Holland zu den Baudenkmälern der Stadt der 1000 Feuer.

Die meisten Einträge hat Gelsenkirchen damit aber nicht. „Für diese Region sind Dortmund, Soest, Kappenberg und natürlich Münster stark vertreten“, sagt Ursula Quednau, die, gefragt nach ihrem absoluten Highlight, keine eindeutige Antwort geben kann. „Es gibt so viel in dieser Region, das man gesehen haben sollte. Kirchen, Schlösser, aber auch Industriekultur begeistern mich allesamt.“