Gelsenkirchen. Die Bürgerinitiative „Gruen für 3 – BI Scholver-Feld e.V.“ hatte im Juni 2011 die Bezirksregierung um Benzolmessungen im Gelsenkirchener Norden gebeten. Weil die Messung erhöhte Benzolwerte ergab, sollen die benachbarten Anlagen der BP-Raffinerie in Scholven nun einer Sonderüberprüfung unterzogen werden.

Die Bürgerinitiative „Gruen für 3 – BI Scholver-Feld e.V.“ hatte im Juni 2011 die Bezirksregierung um Benzolmessungen im Gelsenkirchener Norden gebeten. Tatsächlich seien erhöhte Benzolwerte im Norden von Gelsenkirchen festgestellt worden, teilte die Bezirksregierung am späten Montagnachmittag mit. Dies sei das Ergebnis von Messungen, die im vierten Quartal 2011 durchgeführt worden seien.

Die Benzolwerte wurden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster und der Stadt Gelsenkirchen an fünf Messpunkten in Bereich Gelsenkirchen-Nord/Scholven ermittelt: Kleingartenanlage Lüttinghofstraße, Wasserburg Lüttinghof, Nähe des Reiterhofes Rohmann, Pawiker Straße und Feldhauserstraße.

Auffällige Werte

Insbesondere am Messpunkt in der Nähe des Reithofs Rohmann, Fünfhäuserweg, war der Wert für Benzol in allen drei Monaten des vierten Quartals 2011 höher als der zulässige Jahresmittelwert. Im Mittel, so die Behörde, habe hier eine Benzolbelastung von 6,9 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/ m3) vorgelegen. An den anderen Messpunkten wurden Benzolkonzentrationen im Bereich von 2,2 bis 3,8 µg/m3 gemessen. Der gesetzlich festgelegte Immissionsgrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit beträgt 5 µg/m3 als Mittelwert über ein Kalenderjahr.

„Nun muss geklärt werden, ob an dem Messpunkt in weiteren Quartalen auffällige Werte festzustellen sind und damit der Grenzwert insgesamt überschritten wird“, sagte Stadtsprecher Martin Schulmann zur WAZ.

Die Bezirksregierung hat die Messergebnisse zum Anlass für eine Sonderüberprüfung der Anlagen der benachbarten BP-Raffinerie in Scholven genommen. Um die Ursache für die Benzol-Belastungen aufzuspüren, kontrolliert sie Betriebszustände, die An- und Abfahrvorgänge der Anlagen, die Lagerung und den Transport von Benzol. Zudem wird geprüft, ob weitere Anlagen außerhalb der BP-Raffinerie zur Belastung beitragen.