Gelsenkirchen. . Der russische Staatskonzern Rosneft hat 50 Prozent der Ruhr Oel übernommen. Für die Mitarbeiter aber solle sich zunächst nichts ändern, heißt es.
Ein babylonisches Sprachengewirr haben die 2100 Gelsenkirchener BP-Beschäftigten zwar nicht in den Raffinerie-Werken Horst und Scholven zu erwarten, nachdem der russische Staatskonzern Rosneft zum 1. Mai den 50-prozentigen Anteil des venezolanischen Ölkonzerns PdVSA an der Ruhr Oel übernommen hat. Offen für Neues sollten sie aber schon sein, dürfte doch künftig neben Englisch auch Russisch zu hören sein. Das Spanische, es hat ausgedient.
Keine Änderungen im Betrieb
Dies wird nach Einschätzung von Unternehmenssprecherin Britta Kopfer „zunächst“ die einzige lokale Auswirkung des Partnerwechsels im Hause BP bleiben. „Für den Betrieb des Joint Ventures ergeben sich keine Änderungen, da BP weiterhin das operative Geschäft steuern wird.“ Sprich: BP ist weiterhin für die Betriebsführung der Ruhr Oel an den Standorten Horst und Scholven samt Mitarbeitern zuständig; Entscheidungen über Investitionen und strategische Ausrichtungen der Ruhr Oel GmbH fällen BP und Rosneft gemeinsam.
Nach diesem Modell hatten auch Veba Oel und nach deren Übernahme BP mit dem venezolanischen Unternehmen PdVSA kooperiert. Die Ruhr Oel GmbH war 1983 als Joint Venture zwischen Veba Oel und PdVSA gegründet worden. Mit Rosneft arbeitet die BP-Gruppe seit vielen Jahren zusammen: über die Beteiligung der BP am Börsengang von Rosneft und die Kooperation im russischen Sakhalin-Offshore-Feld. Zudem planen die Briten, mit Rosneft Ölvorkommen im russischen Nordpolarmeer zu erschließen.
Ob Rosneft als größter Ölproduzent Russlands mehr Entscheidungskompetenzen beanspruchen und deutlich mehr Rohöl zur Weiterverarbeitung nach Horst und Scholven transportieren wird als PdVSA, sei noch unklar, so Kopfer. „Für die Mitarbeiter gibt es keine Änderungen.“