Gelsenkirchen.

Es dient dem Ansehen und damit auch den wirtschaftlichen Ansprüchen, mit denen ein Krankenhaus im 21. Jahrhundert fertig werden muss: Die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen ist zum zweien Mal in Folge mit dem Qualitätssiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“ ausgezeichnet worden.

Dabei handelt es sich um eine Initiative medizinischer Fachverbände, die das Recht von Kindern und Jugendlichen auf eine stationäre medizinische Behandlung in Kinder- und Jugendkliniken betont. Aber: Bis zu 40 Prozent aller Patienten unter 16 Jahre werden in der Bundesrepublik in ein Erwachsenenkrankenhaus eingewiesen.

Viele Kriterien

Er weiß es, weil es sein Metier ist: „Kranke Kinder haben besondere Bedürfnisse. Sie gehören ins Kinderkrankenhaus. Nur dort werden sie von ausgebildeten Spezialisten der Kinder- und Jugendmedizin behandelt“, sagt Dr. Gerrit Lautner. Er ist Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendklinik und freut sich über die Auszeichnung: „Es bestätigt die hohe Versorgungsqualität unserer Klinik.“

Die Prüfungskommission nahm die personelle Ausstattung und die Qualifikation der Ärzte, des multiprofessionellen Therapeutenteams (Logopäden, Physiotherapeuten, Psychologen, Erzieherinnen) und der Pflegenden unter die Lupe, insbesondere ihre pädiatrische Spezialisierung. Ebenso die pädiatrische Ausrichtung der Radiologie, der Labormedizin und der Notfallversorgung. Eine kindgerechte Architektur und Innenausstattung setzten die Prüfer ebenso voraus wie die Mitaufnahme eines Elternteils.

Besondere Ausstattung

„Das Qualitätssiegel gibt Eltern eine Entscheidungshilfe. Wo Kinderklinik draufsteht, ist auch Kinderklinik drin“, sagt Lautner und weist darauf hin, dass ein Krankenhausaufenthalt für Kinder jeden Alters eine tief greifende Erfahrung sei. Sehr oft gerieten sie aus dem Gleichgewicht und verhielten sich anders als zu Hause. Viele hätten Angst vor Schmerzen oder der Trennung von den Eltern. Sie fürchteten sich vor der Behandlung oder einem notwendigen Eingriff.

Lautner: „Insbesondere die Aufnahme einer Begleitperson kann ein Erwachsenenkrankenhaus nicht leisten. Die körperlichen, emotionalen und seelischen Bedürfnisse von Kindern sind je nach Alter und Entwicklungsstufe völlig unterschiedlich. Hier ist besonders geschultes Krankenhauspersonal gefragt.“ Ein Kinderkrankenhaus zeichne sich durch eine pädagogische und psychosoziale Betreuung der Kinder, aber auch flexible Besuchszeiten sowie die besondere Ausstattung von Stationen, Kranken- und Spielzimmern aus.